Das schöne Winseln an der Stuthe – keine 15 Autominuten von Rotzbach an der Lerch entfernt und im bezaubernden Schwalmachtal gelegen, besticht es durch eine barocke Dorfkirche mit einer von nur noch drei erhaltenen Bontempi-Rhythmus-Orgeln. Der Marktplatz wird gesäumt von einer drei Meter hohen Hecke, so daß er nicht betreten werden kann und daher immer noch gut erhalten ist. Daß die Stadt ihre Einzigartigkeit bewahrt hat, liegt nur am Kompetenzstreit zweier Nationalsozialisten. Um das zu verstehen, springen wir ins Jahr 1943, am 5. Oktober, als zwei Männer im Rathaus an die Tür zum Arbeitszimmer des Bürgermeisters Hertwig Ortlieb klopften. „Herein!“, brummte Ortlieb. Zwei Männer in brauner Uniform traten herein, ein junger und ein älterer. Der junge rief beim Eintreten: „HEITLER!“ Ortlieb, Bürgermeister der 200-Seelen-Gemeinde Winseln an der Stuthe, hatte ihn nicht verstanden. „wie bitte?“, rief er dem jungen Mann zu. Dieser rief zurück: „HEIEL HITTLERR!“ „Mensch, ...