![]() |
Sind aus Bargeleits Sicht übervorsichtig: Erdmännchen |
Das bereits genannte Buch „Zum Scheitern verurteilte Tiere“ des Tierpsychologen Mathias Bargeleit ist aus meiner Sicht eine Abrechnung mit der Tierwelt. Der frühverrentete Bargeleit, der in seinem Leben viele harte Brote schlucken mußte, („um mich in die Psyche der Enten hineinzudenken“1 – Zum Scheitern verurteilte Tiere, Vorwort), geht in seinem literarischen Erzeugnis nicht zimperlich um mit seinen einstigen Patienten. Minutiös führt er aus, wo die Schwächen von ihm besonders verhaßten Animalien liegen. Dabei spart er nicht mit beißendem Spott. Spott, der letztlich auf ihn zurückfällt, weil sich die meisten von ihm Beschriebenen nicht wehren können – tief sind offenbar die Wunden, die mißhandelte Zirkuselefanten, seelisch vernarbte Kanarienvögel und ausgesetzte Dalmatiner seiner eigenen Psyche zugefügt haben!
![]() |
Lassen sich beifangen: Delphine |
Ein Dorn im Auge sind Bargeleit zum Beispiel Schafe. Ausgerechnet Schafe, möchte man einwenden, die sind ja wohl die Harmlosigkeit in Person. Aber genau darüber regt Herr Bargeleit sich auf: „Schafe sind nicht in der Lage, sich gegen Angreifer zur Wehr zu setzen. Im Gegenteil, mit ihrer überaus dämlichen Art, zu fliehen – sie hüpfen einmal zur Seite – wecken sie erst den Jagdtrieb im größten Freßfeind, dem Wolf.“ So weit, so informativ – doch Bargeleit setzt noch eins drauf: „Selber Schuld, Schafe!“ Hier kann ich dem Autor nicht mehr folgen. Was bezweckt er damit? Ein anderes Beispiel: Fliegen. Gut, werden Sie sagen, Fliegen sind wirklich sehr nervige Tiere. Das ist aber nur indirekt der Anstoßpunkt für Mathias Bargeleit, der in seiner Jugend bereits Hahnenkämpfe organisierte und schließlich Tierpsychologe wurde, „weil ich glaubte, es wiedergutmachen zu müssen. Heute weiß ich es besser!“ (Ebenda, S. 47)
Lassen sich schlachten: Gänse |
![]() |
Gegen Möwen hat Bargeleit nichts einzuwenden |
Bargeleit, Mathias: Zum Scheitern verurteilte Tiere, Deutsche Fleischerinnung (Hg.), Detmold 2014.
1Die
Redaktion gratuliert zur 10. Verwendung dieses Witzmusters.
Gisela Lurigk-Meische
Verehrte Leserinnen und Leser,
wie Sie wissen, weilt
unser langjähriger Kulturredakteur Wilhelm Brannt nicht mehr unter uns.
Sein Nachfolger wird gerade angelernt und hat so lange striktes
Publizierverbot. In Kürze werden Sie ihn aber kennenlernen. In der
Zwischenzeit betreut unsere liebe Kollegin Gisela Lurigk-Meische die
Rubrik "Ritt ins Blau".
- Chefred.
Kommentare
2. den herausgeber des buches gibt es auch nicht
3. warum sind die bücher, die ihr hier vorstellt, immer soooo bescheuert? und zwar immer die gleiche art und weise bescheuert?
4. was ist denn nun mit diesem wilhelm brannt? tot oder nicht? auf jeden fall ist das pietätslos, was ihr da macht mit dem.
so, das musste mal gesagt werden.
herzlichst,
Ingebernd Deinfalter
Ach, da sind Sie jetzt ganz kleinlaut, wie?
Nur weil ein Buch nicht bei der Google-Suche erscheint, heißt das nicht zwangsläufig, daß es es nicht gibt (aber es ist sehr wahrscheinlich).
Und was genau ist so pietätlos? Immer diese haltlosen Vorwürfe. Sie machen mich krank!
R-O-F-L-R-O-F-L-R-O-F-L-IOI-R-O-F-L-R-O-F-L-R-O-F-L
___________/LOL\____ /: ]
.__/° °\___/° \ / ::\
/^^ \ ° ° \_______.__________.____/: OO:\
.__./ j ________ _________________ ::OO::|
./ ^^ j____/° [\______/] .____/ \__:__/
._|____/° ° <{(OMG{< / ::
/ ° ° (OMFG{ /
|° loooooooooooooooooooooooooooooooool
°L| L|
() ()
Kannst du dich an mich erinnern, Christoph? Denk mal ganz scharf nach!
Wi-der-lich!
Kommentar veröffentlichen