Mit letzter Mühe schob ich ihn in
seine Wohnung. Er stank erbärmlich, seine Kleider waren
zerschlissen. „Du hast also gestern wieder mit den Kumpels einen
getrunken, ja?“ Bei diesen Worten mußte er kotzen. Offenbar nicht
zum ersten Mal. Kotze sammelte sich auf seiner Hose. Er schleppte
sich zum Fenster, keuchte. „Und dann hast du, um nüchtern zu
werden, rohes Fleisch gegessen? Habe ich das richtig verstanden?“
Er mußte wieder kotzen, die Kotze bahnte sich einen Weg an seiner
Kleidung entlang. „Und dann hast du aus Versehen auch noch
Malerfarbe getrunken, weil du sie für Milch hieltest?“ Wieder
kotzte er. Die Kotze floß den leicht unebenen Fußboden hinab und
füllte die Fugen. „Und zu guter letzt hast du noch mal Alkohol
getrunken, um ihn als Lösemittel gegen die Farbe einzusetzen, gebe
ich das richtig wieder?“ Er kotzte in einen Blumentopf, in das
Katzenklo und über den Obstkorb. Auf dem Fußboden erreichte der
Kotzestrom meine Schuhsohlen. Er rutschte aus und fiel in die Kotze.
Dann schlief er ein.
Es war einmal ein Land, das war nicht von dieser Welt. Es lag im Gestern, hinter dem Schleier oder, sagen wir, zwischen Donnerstag und Freitag. Die Wesen in diesem Land waren keine Menschen, aber doch menschenähnlich, jedoch mit einer körperlichen Abweichung, in etwa von der Art wie zwei Widderhörner auf der Stirn. In diesem Land lebte auch Theuro. Theuro hatte keine Widderhörner. Seine Eltern machten sich Sorgen um ihn. Nicht nur, daß er anders aussah als die anderen, er lebte auch in einer anderen Welt – im übertragenen Sinne diesmal. Theuro gab nichts auf die zahlreichen Konventionen, er konnte nichts und niemanden ernstnehmen. „Junge, dir wird großes Unheil widerfahren“, das waren die Worte der Mutter, wenn er mal wieder die ungeschriebenen Regeln des Zusammenlebens gebrochen hatte. „Mir schwant Übles“, pflichtete ihr dann der Vater bei. Eines Tages ging Theuro sein Einhorn ausführen, da traf er am Wegesrand eine Fee. Feen waren nichts Ungewöhnliches in dem Land, in dem Theuro ...
Kommentare
Schön, dass es Ihnen gefällt.
Kommentar veröffentlichen