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Es werden Posts vom Februar, 2014 angezeigt.

Scotland Yard

Constable Fredriksen tappte im Dunkeln. Jetzt waren sie dem Bankräuber schon zwei Stunden auf der Spur, aber er schaffte es immer, ihnen zu entwischen. Zum wiederholten Male funkte er mal wieder einen seiner Kollegen an. „Miller? Bitte kommen! Over!“ „Hier Miller. Was ist los, Chef?“ „Wo sind Sie jetzt?“ „Wir haben eben die S1 verlassen und steigen jetzt in die Ringbahn um. Fahren nach Tempelhof.“ „Okay, dann komme ich euch entgegen. Bin gerade in der U7. Am Mehringdamm steige ich in die U6 Richtung Alt-Mariendorf. Wir kriegen den Mistkerl!“ „Jawohl, Chef!“, bellte Miller. „OK, over und out!“ „Ach, Chef?“ „Was denn noch?“ „Woher wissen wir noch mal, daß der Kerl nur mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren kann?“ „Aber Miller, so sind nun mal die Spielregeln, das wissen Sie doch!“ „Wenn Sie erlauben, es sind blöde Regeln, Chef!“ „Ich habe sie nicht gemacht. Und jetzt ran an die Bouletten! Wir haben nur noch zwei Stunden Zeit!“ „Warum denn das, Chef?“ „Weil … es dann zu Ende ist. Miller

Der Singvogel

„Brrrfiiieepbrrrlaaalaaala!“ Ich bin eine Amsel. Soll ich den vorgefertigten Kasten von dem Opa zum Brüten nehmen oder soll ich doch selber ein Nest bauen? Ich weiß es nicht. Ist aber auch egal, jetzt gerade habe ich Hunger. Ich muss kurz noch 45 Minuten meinen Reviergesang von dem Komposthaufen aus singen, dann kann ich mir was zu essen suchen. Hoffentlich finde ich einen Regenwurm oder eine dicke Larve, ahh die sind so sehr appetitlich für mich. Aber erst mal der Gesang: „Brrrfiiieepbrrrlaaalaaala!“ und nochmal „Brrrfiiieepbrrrlaaalaaala!“ so, noch 92 mal. Währenddessen schön mit dem Schwanz und dem Gefieder umher fuchteln. Oha, da ist ein Weibchen. Und es kommt auch noch her. Schnell hin, dann kann ich mein Balzritual vollziehen. So, schön den Kopf raus strecken, das Kopfgefieder anlegen und ganz schnell um das Weibchen herum rennen. „Ziep ziep ziep“ rufen und das ganze 60 Minuten lang durchhalten. Da wird die weibliche Amsel doch ganz verrückt von.

In einem Leuchtturm, Teil VII

Michael erwachte in einem Bett. Es war richtig gemütlich. So gut hatte er schon gefühlte Ewigkeiten nicht mehr geschlafen. Das lag wohl am leichten Schaukeln. Offenbar befand er sich an Bord eines Schiffes. Es klopfte an der Tür. Kurz darauf schloß jemand die Tür auf und kam herein. „Herein!“, sagte Michael. „Entschuldige, ich habe vergessen, daß du ja unser Gefangener bist“, erklärte ein sichtlich kleinlauter Soldat. Erstaunt stellte Michael fest, daß es einer der Männer vom Schlauchboot war. „Wieso bin ich ein Gefangener? Weshalb haben Sie andere Sachen an als gestern? Und warum sind wir immer noch auf See?“ „Wieso, weshalb, warum – wer nicht fragt, bleibt dumm“, rezitierte sein Gegenüber die Sesamstraße. „OK, Sie wollen nicht reden, Freundchen? Dann drehen wir den Spieß mal um!“, sagte Michael mit komisch verstellter Stimme, so als sei er in einem US-Fernsehkrimi der Ermittler. Das ließ den anderen jedoch kalt. Michael probierte es jetzt in Kleinkind-Manier. „Du? Was wa