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Es werden Posts vom Mai, 2014 angezeigt.

Pressemitteilung

Aktualisierung 13. August: Am heutigen Morgen ist die gesamte Redaktion DER KREM im Redaktionswald des DER KREM eingetroffen. Die heftigen Unstimmigkeiten zwischen Christoph Teusche und der restlichen Redaktion konnten zwar bislang nicht beigelegt werden, sollen jedoch in den kommenden Wochen und Monaten durch "gegenseitiges Anschweigen" ausgestanden werden, so Rüdiger Fahrenschon. Auf meine Nachfrage, ob sich "gegenseitiges Anschweigen" nicht negativ auf das Arbeitsklima auswirke, meinte Rüdiger, daß dies "sicher die erste und auch intensivste Folge" sei, dennoch werde er "keinen einzigen Schritt in Richtung Christoph Teusche" tun, da dieser sich "sowas von daneben benommen" habe. "Christoph", so Rüdiger weiter, "müsste sich endlich mal ändern und aufhören, immer nur an sich zu denken." "Das jedoch", sagte mir Rüdiger inzwischen unter Tränen, "wird wahrscheinlich nie passieren."

Die Mär vom Steuer-Mann (2/6)

Die Tage gingen ins Land, Herr Schüttler war inzwischen dazu übergegangen, die graue Flüssigkeit doch zu konsumieren, und nach ein paar Tagen hatte er anschließend auch keine Bauchschmerzen mehr. Wie gern wäre er jetzt an seinem gemütlichen Arbeitsplatz bei seinen Steuern. Das war etwas, was er konnte, er wurde dafür gut bezahlt, und über die Jahre hatte er sich auch angewöhnt, diese Tätigkeit zu mögen. Um die Zeit totzuschlagen, begann er nach zwei Monaten, sich ein Steuersystem für das Königreich Anhalt-Zerbst auszudenken.

Ein Spätnachmittag

Sibylle saß mit ihrer Jeans auf dem blanken Betonboden des Balkons und weinte. Mit ihren Füßen berührte sie die Balustrade, mit ihrem Rücken lehnte sie an der kalten Hauswand, über ihr stand das Fenster offen. Sie drückte ihr Gesicht in ihre Hände und bewegte sich nicht. Kühl wehte die laue Nachmittagsluft durch die geöffnete Balkontür, die Vorhänge bewegten sich geräuschlos hin und her. Man konnte hören, wie die Wohnungstür zuschlug, es wurden Schlüssel auf einen Tisch geworfen, eine Tasche wurde abgestellt. „Sibylle, bist du da?“, sagte Jochen mit leiser Stimme, als er langsam durch das Wohnzimmer Richtung Balkon schritt.

Die Mär vom Steuer-Mann (1/6)

Joachim Schüttler war ein einfacher Mann. Er hatte überschaubare Interessen. Als er mit der Schule fertig war, hatte er eine Banklehre gemacht. Später hatte er sich beim Finanzamt in Zeuglitz (b. Halle) beworben und bearbeitete jetzt Einkommensteuerfälle für alle Steuerpflichtigen von Schön bis Steich . So übersichtlich seine Karriere war, so simpel war auch sein Privatleben. Mit einer Ausnahme: Er interessierte sich für Zeitreisen. Er hatte schon immer davon geträumt, in ferne Zeiten zu reisen und dort Abenteuer zu erleben. Darum baute er auch schon seit langer Zeit an einer Zeitmaschine.

Das Der KREMagazin – Mai-Ausgabe: Der Abbrecher

Als seien die Wände aus Pappe – Scheinbar mühelos drücken die kleinen Bagger das Skelett das alten Fachwerkhauses ein, bevor sie es aufbrechen und auseinanderreißen. Wand für Wand, Balken für Balken zerfleischt die hungrige Schaufel, was über ein halbes Jahrtausend stand – jeder Denkmalschützer würde auf der Stelle zu weinen beginnen. Ich befinde mich auf dem Grundstück des 1347 erstmals urkundlich erwähnten Gut Pötzsch in Sachsen, welches der Abrissbirne zum Opfer fallen muss.