Direkt zum Hauptbereich

Posts

Es werden Posts vom November, 2017 angezeigt.

Eier in Senfsoße

Die Gastautoren (von rechts nach links):  Gereon Brandenbrod, Marek Szelman Stefan, Torsten und Ralph saßen im leeren Wohnzimmer der neuen Wohnung. Sie hatten den gesamten Tag damit zugebracht, Kartons und Möbel hoch zu schleppen. „Sag mal, Ralph, hast du schon was zu Essen in der Wohnung?“, fragte Torsten. „Naja“, antwortete Ralph, „Kartoffeln und Eier müssten da sein. Hast du Hunger?“ Torsten bejahte die Frage. Stefan schaltete sich in das trostlose Gespräch ein. „Hast du sonst noch was da, was man machen könnte?“ Ralph schaute sich um. „Nee, ich glaube nicht.“ Er ging in die Küche und kam mit einem Netz mehlig kochender Kartoffeln und einem Karton mit Eiern aus Käfighaltung zurück. „Das ist alles, da müssen wir wohl sehr kreativ sein, um was draus zu zaubern.“ Torsten sah enttäuscht aus. „Können wir nicht noch was einkaufen gehen?“ Stefan schüttelte seine dicken roten Backen wild von links nach rechts. „Hat alles schon zu. Und Essen bestellen find ich immer zu t

In einem Leuchtturm, Teil XI

WAS BISHER GESCHAH: Michael versah einst mit Bernd Dienst auf einem Leuchtturm, wurde dann aber von einer Welle in ein kunterbuntes Abenteuer gestürzt, in dem er auf räubernde Piraten und die CIA stieß. Bernd bekam mittlerweile einen neuen, etwas gewöhnungsbedürftigen Kollegen und ließ nach Michael suchen, aber bisher ohne Erfolg. Also ziemlicher Trash, aber liest sich ganz gut. Mal sehen, wie es heute weiter geht (ich weiß es schon ...) Achtzehn Stunden hatten Henk und Michael gebastelt, achtzehn Stunden, in denen sie jedes Teil einmal falsch verbaut hatten, es wieder hatten lösen müssen und schließlich den eigentlichen Verwendungszweck begriffen hatten. Aber nun lag es vor ihnen: Ein zwölf Meter langes, vier Meter breites und 1,5 Meter hohes Schlauchboot. Sagte zumindest die Betriebsanleitung. Das Boot, das vor ihnen lag und das sie allein sechs Stunden lange hatten aufpumpen müssen (natürlich war die elektrische Pumpe von Henk kaputt), lag vor ihnen wie ein Schatten seiner Selb

Im Portrait: Hans Weißenpfaff – Der letzte Vertreter eines sterbenden Handwerks

Weißenpfaff nachdenklich an seiner Werkbank Wenn Hans Weißenpfaff gebückt in seinem Werkraum steht und arbeitet, möchte man ihn auf der Stelle wahlweise einfrieren, in einer Alkohollösung konservieren oder zumindest ein Foto von ihm machen. Hans ist 97 Jahre alt und kommt aus Unterfranken, um genau zu sein aus Brüttingen. Malerisch gelegen zwischen den Flüssen Rote Lösche und Mebrach wohnt Hans auf einem alten Hof, direkt am Weinhang. Hans ist von Beruf Schellensturzschleifer. Ein Beruf, den es nachweislich seit dem Jahr 1507 in Brüttingen gibt. Dem einzigen Ort, in dem dieser Beruf überhaupt existiert. Der Schellensturzschleifer ist ein Beruf aus einer lange zurückliegenden Zeit. Mit heiserer Stimme erklärt uns der hagere Mann, was der Schellensturzschleifer früher tat. Der „Schellestutzschleifää“, wie Hans seinen Beruf im Dialekt ausspricht, hat den Schellensturz hergestellt. Ein Werkzeug, das wiederum vom Schellenstürzer genutzt wurde, um die Schelle, eine 50 mal 50 cm große H