Rolf-Ralf Fingher (48) staunte nicht schlecht, als er für einen Rechercheauftrag das "Berufsständische Begrüßungsverzeichnis" durchforstete. Die vom Bundesinnenministerium herausgegebene Liste beinhaltet alle Grüße, die Beschäftigte bestimmter Berufszweige entrichten müssen, wenn Sie sich in Berufskleidung begegnen. "Eigentlich wollte ich den Gruß der Trockenbauer rausfinden", sagt der studierte Theologe.
"Mir konnte zunächst keiner sagen, wo Sie ist!"
Was kaum einer weiß: Es gibt nahezu 800 Begrüßungsformeln, die in den letzten 500 Jahren ihren Weg in die Liste gefunden haben. "Von Aalräucherern bis Zimmermännern ist alles dabei", führt Fingher aus. Seit Jahrzehnten sind jedoch keine neuen Beirufsgruppen hinzugekommen. Bevor Fingher Einblick verlangte, verwaiste die Liste über fünfzehn Jahre. "Mir konnte zunächst keiner sagen, wo sie ist", erinnert sich der Brillenträger (wir reden immer noch von Herrn Fingher). Zum Glück gab es einen pensionierten Beamten, der weiterhelfen konnte: "Von ihm stammt auch die letzte Eintragung", der Gruß der Beamten des Bundes: "Bundesadler Heil!"
Überhaupt taucht "Heil" sehr oft auf
Überhaupt tauche das "Heil" sehr oft auf, wie der 48-jährige betont. "Auto Heil", sagen einfallslos Kfz-Mechaniker, während "Heile Heile Segen" der Gruß von "Kindergärtnerinnen" ist, wie es im Verzeichnis ganz im Stile der 50er Jahre heißt. "Die meisten dieser Begrüßungen haben sich aber nicht durchgesetzt, ebenso wie die Berufsbekleidung, an der man die Sprecher und Sprecherinnen erkennt", weiß der Doppelnamige zu berichten. Einzig "Petri Heil" und "Waidmanns Heil" seien allgemein anerkannte Begrüßungen.
Das Begrüßungsverzeichnis hat Gesetzeskraft
Trotzdem staunte der geborene Soester nicht schlecht, als er beim Blättern durch das 750seitige Werk – jeder Eintrag steht auf einem eigenen Blatt – auf die aus den 1930er Jahren stammende Begrüßungsformel für Radfahrer stieß: "Heil Hitler". "Mal davon abgesehen, daß Radfahrer kein Beruf ist, und die rechtliche Stellung dieses Eintrags damit umstritten sein dürfte, ist es doch erstaunlich, daß man diesen Beitrag nie entfernt hat." Denn das Begrüßungsverzeichnis hat Gesetzeskraft: Eintragungen erfolgen aufgrund von Beschlüssen des Bundesrats, die dieser auf Empfehlung der Kultusministerkonferenz (KMK) faßt.
Der Hitler-Eintrag war bekannt
"Das wurde offensichtlich übersehen", reagiert KMK-Sprecher Gero Mensch sichtlich nervös. Man werde die Löschung des Eintrags auf "hohe Dringlichkeit" setzen. Doch es gibt einen Schönheitsfehler: Handschriftlich ist auf dem entsprechenden Blatt vermerkt: "NICHT löschen". Akten, die dem KREM vorligen, belegen: Der Hitler-Eintrag war bekannt, wurde bewußt nicht geändert. Rolf-Ralf Fingher ist erschüttert: "Das macht einen sehr nachdenklich", bekennt die Hauptperson dieses Artikels. "Da werden noch viele Fragen zu stellen sein." Der KREM wird sich der Sache annehmen!
"Mir konnte zunächst keiner sagen, wo Sie ist!"
Was kaum einer weiß: Es gibt nahezu 800 Begrüßungsformeln, die in den letzten 500 Jahren ihren Weg in die Liste gefunden haben. "Von Aalräucherern bis Zimmermännern ist alles dabei", führt Fingher aus. Seit Jahrzehnten sind jedoch keine neuen Beirufsgruppen hinzugekommen. Bevor Fingher Einblick verlangte, verwaiste die Liste über fünfzehn Jahre. "Mir konnte zunächst keiner sagen, wo sie ist", erinnert sich der Brillenträger (wir reden immer noch von Herrn Fingher). Zum Glück gab es einen pensionierten Beamten, der weiterhelfen konnte: "Von ihm stammt auch die letzte Eintragung", der Gruß der Beamten des Bundes: "Bundesadler Heil!"
Überhaupt taucht "Heil" sehr oft auf
Überhaupt tauche das "Heil" sehr oft auf, wie der 48-jährige betont. "Auto Heil", sagen einfallslos Kfz-Mechaniker, während "Heile Heile Segen" der Gruß von "Kindergärtnerinnen" ist, wie es im Verzeichnis ganz im Stile der 50er Jahre heißt. "Die meisten dieser Begrüßungen haben sich aber nicht durchgesetzt, ebenso wie die Berufsbekleidung, an der man die Sprecher und Sprecherinnen erkennt", weiß der Doppelnamige zu berichten. Einzig "Petri Heil" und "Waidmanns Heil" seien allgemein anerkannte Begrüßungen.
Das Begrüßungsverzeichnis hat Gesetzeskraft
Trotzdem staunte der geborene Soester nicht schlecht, als er beim Blättern durch das 750seitige Werk – jeder Eintrag steht auf einem eigenen Blatt – auf die aus den 1930er Jahren stammende Begrüßungsformel für Radfahrer stieß: "Heil Hitler". "Mal davon abgesehen, daß Radfahrer kein Beruf ist, und die rechtliche Stellung dieses Eintrags damit umstritten sein dürfte, ist es doch erstaunlich, daß man diesen Beitrag nie entfernt hat." Denn das Begrüßungsverzeichnis hat Gesetzeskraft: Eintragungen erfolgen aufgrund von Beschlüssen des Bundesrats, die dieser auf Empfehlung der Kultusministerkonferenz (KMK) faßt.
Der Hitler-Eintrag war bekannt
"Das wurde offensichtlich übersehen", reagiert KMK-Sprecher Gero Mensch sichtlich nervös. Man werde die Löschung des Eintrags auf "hohe Dringlichkeit" setzen. Doch es gibt einen Schönheitsfehler: Handschriftlich ist auf dem entsprechenden Blatt vermerkt: "NICHT löschen". Akten, die dem KREM vorligen, belegen: Der Hitler-Eintrag war bekannt, wurde bewußt nicht geändert. Rolf-Ralf Fingher ist erschüttert: "Das macht einen sehr nachdenklich", bekennt die Hauptperson dieses Artikels. "Da werden noch viele Fragen zu stellen sein." Der KREM wird sich der Sache annehmen!
Kommentare
Ach so, der Gruß für Trockenbauer heißt übrigens "Hallo".
Beste Grüße, Rüdiger Fahrenschon
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