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Zwei Jahre DER KREM

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kinder!

Es ist mir – davon bin ich überzeugt – eine Ehre, heute hier an meinem Computer zu sitzen und Ihnen diese Rede zu schreiben. Als technikaffiner Akademiker mit Do-it-yourself-Mentalität stehe ich dem Internet offen gegenüber. Mehr noch: Als Mensch ohne Migrationshintergrund bin ich (auch fachlich) interessiert, wie Informationsströme Grenzen überwinden und dabei soziale Prozesse auslösen. Damit nicht genug: Als besorgter Bürger mache ich mir Sorgen um unsere Sicherheit. Praktisch: Als gelernter Hubschrauberpilot kann ich Hubschrauber fliegen. Heute aber spreche ich zu Ihnen als der Techniksoziologe, der sich mit Leib und Seele der Techniksoziologie verschrieben hat. Gestatten, mein Name ist Kiter Verbel.
Zwei Jahre DER KREM – ich bedanke mich bei der Redaktion, daß ich Ihnen aus diesem Anlaß hier schreiben darf. DER KREM wird 24 Monate alt, ein Fünfteljahrzehnt. Gleich zu Anfang der damals noch jungen Zeitschrift erhielten Sie die Gelegenheit, mein neuestes Werk „Die Ultrabahn – nächster Halt: Fortschritt?“ kennenzulernen, und ich möchte mich ganz herzlich bei dem Leser bedanken, der das eine Exemplar gekauft hat, das tatsächlich verkauft wurde. Wenn Sie das lesen, schreiben Sie mir doch mal, wie Sie es fanden, ich würde mich freuen! Ich trage mich nämlich mit dem Gedanken, „Ultrabahn – Teil 2“ zu schreiben. Im Wesentlichen geht es um eine (zum Scheitern verurteilte) Rettungsaktion, aber mehr wird noch nicht verraten …
Zurück zum KREM. DER KREM ist ein Magazin, so viel steht fest. Immer am Puls der Zeit, an relevanten Themen und gesellschaftlichen Trends vorbei entstehen Artikel und Geschichten, die zum Lesen anregen sollen. Die Zahl der redaktionellen Beiträge wird hierbei im erträglichen Rahmen gehalten. Im Mittelpunkt stehen sogenannte „Geschichten“, deren Urheberschaft genauso unklar ist wie Erzählstruktur und Pointe. Ein Magazin zum „Anfassen“, aber digital. Einzigartig ist die kontroverse Debattenkultur, die sich in mittlerweile ca. 1430 Kommentaren niederschlägt – das sind zwei pro Tag (das ist gar nicht mal so viel)! Hier spielt sich die Interaktion zwischen Lesern und Gelesenen ab, ein ungefilterter Erguß von Leserreaktionen. Jüngste Studien haben ergeben, daß das dort Lesbare entgegen vielen immer wieder geäußerten Befürchtungen nicht repräsentativ ist, ein Umstand, den Chefredakteur Christoph Teusche (ca. 45, verheiratet, zwei Kinder) mit einer sichtlichen Entspannung der Gesichtszüge quittiert. „Wir fahren hier auf unserem Online-Traumschiff“, höre ich ihn noch sagen, während ich schon wieder die Tür hinter mir zumache, um seinem repräsentativem Chefbüro zu entweichen. Ich gehe am Büro des eigentlichen Gehirns des Magazins, des Vize-Chefredakteurs Rüdiger Fahrenschon (alterslos, Witwer, drei Kinder), vorbei. Man sagt, daß er unter seinem Büro ein zweites, absolut identisches Büro hat, aber das sind Gerüchte. Zufällig begegne ich Achim Remlinger, der angeblich in der Sportredaktion arbeitet. Ich darf leider mit der Belegschaft nicht reden, „um sie nicht von der Arbeit abzuhalten“, wie Christoph Teusche mich beschworen hat. Auch Jochen Vöhlmann läuft mir über den Weg. Kein Artikel, der zur Veröffentlichung vorgesehen ist, gelangt zu ihm auf den Schreibtisch, wurde mir versichert. Vöhlmann sieht abgekämpft aus, er hat Ringe unter den Augen. Ich gehe weiter. Aus einem Büro dringen Stimmen: Ulf Weutzig unterhält sich mit Lila Kohns über die letzte Redaktionskonferenz. Als sie mich sehen, erschrecken sie. Dann nimmt Kohns ihren ganzen Mut zusammen, will wissen, ob ich beim Chef war, ob er wieder vom Stellenabbau angefangen hat. Ich lächle und gehe. Wie gern würde ich ihnen sagen, was ich weiß, würde ihnen ihre Angst nehmen!

Schließlich stehe ich draußen, wenn man das so sagen kann, denn das ganze Büro ist im Grunde „draußen“. Die Zweige knacken unter meinen Füßen, während ich den langen Marsch zurück zur Menschensiedlung zurücklege, wo es Essen, Heizungen und fließendes Wasser gibt.

An dieser Stelle müßte ein Fazit stehen. Aus techniksoziologischer Sicht kann ich nur eins sagen: Dort, wo Zivilisation aufhört, beginnt Kreativität. In diesem Sinne: Auf weitere zwei (bis zu höchstens drei!) Jahre!

Kommentare

Anonym hat gesagt…
Bitte hört endlich auf!
Marten Schwab hat gesagt…
Lieber Herr/Frau,
ich verstehe solche Kommentare immer nicht. Was hindert sie denn daran, einfach diese Seite nicht mehr zu besuchen? Dann kriegen Sie doch gar nichts mehr vom Krem mit. Oder wollen Sie die Seite selber nutzen (ein alternatives "Krem"-Magazin gründen mit anderer thematischer Ausrichtung)? Mein Tipp: Bewerben Sie sich dort, dann können Sie die journalistische Richtung mitbestimmen!

Herzlichst Ihr
Marten Schwab, Tübingen
Antonia Gerst hat gesagt…
Ich habe gehört, daß ihr alle Kommentare als Buch veröffentlichen wollt! Ist da was dran? Und wollt ihr dann in einem zweiten Band nicht auch die Geschichten veröffentlichen?
Christoph Teusche hat gesagt…
Ich wiederhole mich nur ungern: Es wird keine Veröffentlichungen dieser Art geben! Wer die Kommentare noch mal ausgedruckt lesen möchte, kann gern in unsere Redaktionsräume kommen, dort sind sie abgeheftet nach Datum und strafrechtlicher Relevanz einzusehen. Mehr können wir Ihnen leider nicht bieten!
Anonym hat gesagt…
Lieber Herr Schwab,
warum darf ich nicht fordern, dass diese Seite eingestellt wird? Warum muss ich die Existenz des KREMs tolerieren? Das ist doch einfach nur freie Meinungsäußerung, oder irre ich?
Und NEIN, ich möchte nichts mitbestimmen beim KREM!
Anonym hat gesagt…
Christoph, ich habe pikante Photos von dir. Wenn du ein schnelles Ende deiner Journalsiten(karriere) verhindern möchtest, dann solltest du mich kontaktieren.

Denn dann könnte ich sie dir ganz unkompliziert geben. Es wäre eine Win-Win-Situation: Du hättest wieder den Besitz an den pikanten Fotos und ich wäre die furchtbar häßlichen Bilder los. Schreib einfach an eine Mail an 0rg0rg@Jontomail.wq. als betreff bitte "Teusche auf Toilette (kaka)" angeben.
Christoph Teusche hat gesagt…
Ich gehe nie auf Erpressungsversuche ein. Da ich mich zum Geschäftmachen immer in einen Bunker begebe, können die Fotos nicht echt, sondern allenfalls eine professionelle (und täuschend echte) Fälschung sein.
Marten Schwab hat gesagt…
Ich meinte ja nicht, dass Sie es nicht dürfen. Ich finde es nur etwas armselig, sich hier hinzustellen und zu schreiben, wie blöd man das ganze findet. Was für einen Sinn hat das denn bitte? Sie können sich auch auf eine Autobahn stellen und den Verkehr anprangern. Ist genauso sinnvoll.
Wanne Peters hat gesagt…
Da muss ich Herrn Schwab rechtgeben. Sie könnten doch Ihre Zeit mit was Sinnvollerem (zum Beispiel Hobbys) verbringen!
Anonym hat gesagt…
Ich erpresse Sie doch gar nicht. Ich möchte Ihnen ganz unverbindlich die Bilder geben. Ich könnte die Bilder auch einfach zerstören, Christoph. Also, wie wollen wir es machen?
Anonym hat gesagt…
Ich verstehe Ihren Einwand einfach nicht, Herr Schwab. Warum darf ich meinen Unmut hier nicht äußern. Ganz objektiv betrachtet ist negative Kritik doch genauso "wertvoll" wie positive Kritik. Schreibe ich nichts, bekäme der KREM gar nicht mit, daß ich ihn ablehne. GEGENFRAGE: Warum loben Sie den KREM? Ist das nicht Zeitverschwendung? Wird der KREM nicht auch ohne Ihre belanglose Meinung "sein Ding durchziehen"?
Qualitätsfeuerwehr hat gesagt…
Alles in Ordnung hier!
Christoph Teusche hat gesagt…
Sie haben keine Bilder! Wenn, dann sind es gute Fälschungen!
Marten Schwab hat gesagt…
Es ist keine konstruktive Kritik, die Sie äußern, d.h. der KREM KANN sie nicht zum Anlaß für Veränderungen nehmen. Im übrigen lobe ich das Magazin nicht, ich verteidige es nicht einmal, ich hinterfrage lediglich den Sinn Ihrer Kommentare.
Anonym hat gesagt…
Wollen Sie, dass ich erst Bilder mache? Ich gebe zu, es gibt keine Bilder. Ich könnte aber Bilder machen!
Anonym hat gesagt…
Und warum hinterfragen Sie den Sinn meines Kommentars? Das ist doch nun wirklich armselig. Ich schreibe "Bitte hört endlich auf!" und Sie fangen eine lange Diskussion über dieses Kommentar an. Scheint so, als hätten Sie keine Hobbys.
Qualitätspolizei hat gesagt…
@Qualitätsfeuerwehr: Aha. Und wer sind Sie bitte?
Qualitätsfeuerwehr hat gesagt…
@Qualitätspolizei: Wir sind die Qualitätsfeuerwehr. Immer zugegen, wenn Köpfe dampfen und heiß disjutiert wird :-)
Hermann Wepper hat gesagt…
"disjutiert"? Sind Sie Berliner?
Qualitätspolizei hat gesagt…
Sie sind also ironisch unterwegs, was? :DDD
Und bitte achten Sie auf Ihre Rechtschrebiung und Kommasetzung, sonst kommen unsere Kollegen von der "Sprachpolizei" :P
Christoph Teusche hat gesagt…
Das köme mir gelegen. Meine Frau sagt, daß die Fotos von mir alle häßlich aussehen, daher könnte ich ein neues Foto gut gebrauchen. Könnte ich SIe in Essensgutscheinen unserer Cafeteria bezahlen?
Marten Schwab hat gesagt…
Mein Hobby ist, Sie haben es sich vielleicht schon gedacht, das Kommentieren im Internet. Schreiben Sie von mir aus, was Sie wollen. Was für Sie gilt, gilt ja auch für mich: Ich brauche, was ich nicht leiden kann, ja nicht zu lesen.
Qualitätsfeuerwehr hat gesagt…
So ein Kommentar ist extrem unnötig. Das nimmt einem einfach extrem die Lust am kommentieren und diskutieren...
kremfreund_01 hat gesagt…
oh man damit get die erste "sinnige " Dskussion hier beim Krem zuende.
Swen Moltke hat gesagt…
*Kommentieren *Diskutieren (Es handelt sich hierbei um substantivierte Verben, daher Großschreibung.)
Anonym hat gesagt…
Fotos nur gegen Geld. Ich könnte Ihnen dann aber die Essensgutscheine abkaufen, dass ginge. Deal?
Christoph Teusche hat gesagt…
Okay, das ist sogar viel besser eigentlich!
Qualitätsfeuerwehr hat gesagt…
Alter!!! Hör auf, Korintenkacker
Anonym hat gesagt…
#UmdieEckegedacht :-)
Marcus Lanns hat gesagt…
@Hermann Wepper Behindert? So redet doch kein Berliner.
Swen Moltke hat gesagt…
*Korinthenkacker
Gerda Duden hat gesagt…
Zum Glück muß mein Ururgroßvater Conrad das nicht mehr erleben.
Karlo Frynigg hat gesagt…
Ich bin froh über zwei Jahre DER KREM! Weiter so Mädels und Jungs! So, und nicht anders, geht Journalismus!
Gerda Duden hat gesagt…
Ich werde doch wohl noch wissen, wie sich mein Herr Ururgroßvater richtig schreibt!
Swen Moltke hat gesagt…
Sollte man meinen, ist aber nicht so. Läßt sich in einer Sekunde googlen.
Hermann Wepper hat gesagt…
Ja, behindert. Halbseitig-schwerst.
Swen Moltke hat gesagt…
@ Marinus Leider wird der Name wirklich so geschrieben ;-)
Marcus Lanns hat gesagt…
Wußte ich's doch.
Christoph Teusche hat gesagt…
Ach so: Woran erkenne ich Sie? Zum Beispiel: Wie heißen Sie? Was haben Sie an? Sind Sie ein Kind?
Anonym hat gesagt…
Wie er meint...so armselig XD
Swen sieht geschrieben sooo scheiße aus11
Wilhelm Krakauer hat gesagt…
Ich bin auch behindert XDXDXD
Ich habe keine Füße - ROFL
Anonym hat gesagt…
"???"
Rüdiger Fahrenschon hat gesagt…
Es freut mich, daß DER KREM nach nunmehr zwei Jahren zu einer Heimat für viele verlorengeglaubte Irre geworden ist. Auf mindestens zwei weitere Jahre!

rsf

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