Zum zehnjährigen Bestehen des KREMs ist Christoph Teusche heute im Gewerkschaftsmilieu unterwegs und spricht mit Eugén Kinnfleisch...
Kinnfleisch: Wenn ich Sie hier direkt mal unterbrechen
darf …
KREMagazin: Jaha, ich weiß, was Sie sagen wollen. Also,
nicht im Gewerkschaftsmilieu, sondern einfach in einer Gewerkschaft.
Kinnfleisch (grunzt zufrieden)
KREMagazin: Genauer gesagt spreche ich heute mit Eugén
Kinnfleisch, Hauptsekretär der Gewerkschaft der Busfahrer. Herr Kinnfleisch,
zuallererst mal die Frage: Wozu braucht es eine eigene Busfahrer-Gewerkschaft?
Kinnfleisch: Da könnte ich Sie ja auch fragen: Wozu
braucht es ein Online-Magazin, das nur spärlich Artikel veröffentlicht, deren
Wahrheitsgehalt sich jeder Überprüfung entzieht?
KREMagazin: Ja, das ist auch eine interessante Frage, auf
die ich aber keine Antwort weiß. Wissen Sie eine auf meine?
Kinnfleisch: Die Frage ist nicht, warum, sondern warum
nicht.
KREMagazin: Okay, ich logge das mal als Antwort ein (lacht).
Herr Kinnfleisch, welche Themen treiben denn eine Busfahrergewerkschaft so um?
Kinnfleisch: Das darf man nicht verallgemeinern. Ich
kann da nur für unsere Gewerkschaft sprechen, die Gewerkschaft der Busfahrer.
Nun, wissen Sie, wir sind gewissermaßen das Sprachrohr der Busfahrer in
Deutschland.
KREMagazin: Was heißt denn das?
Kinnfleisch: Wir werden einbezogen, wenn sich
gesetzliche Regelungen auf die berufliche Situation von Busfahrern auswirken.
KREMagazin: Zum Beispiel?
Kinnfleisch: Ja … das passiert jetzt nicht so oft.
KREMagazin: Hmm ... ich verstehe. Gibt es noch weitere
Aufgabenfelder …?
Kinnfleisch: Also, hauptsächlich sind wir natürlich
für die Anliegen unserer Mitglieder da. Wir setzen Verbesserungen der Bezahlung
und der Arbeitsbedingungen in den Unternehmen durch.
KREMagazin: Bezahlung? Läuft das nicht über die verdi?
Kinnfleisch: Äh … ja, mittlerweile ist unser
Betätigungsfeld in diesem Bereich weniger flächendeckend als … früher.
KREMagazin: Ich sehe schon, das ist ja wirklich eine tolle
Sache, Ihre Gewerkschaft. Gibt es denn irgendeinen Vorteil, bei Ihnen Mitglied
zu sein?
Kinnfleisch: Wir sind eine kleine Gewerkschaft, die
sich so ihr Standbein erwirtschaftet hat, sage ich mal. Eine Sache, auf die ich
besonders stolz bin, ist die Fahrgastfreistellung.
KREMagazin: Oh Mann, immer diese Fachbegriffe! Was ist denn
das schon wieder?
Kinnfleisch: Unsere Mitglieder können, wenn sie nicht
von dem tariflichen Angebot Gebrauch machen, nach 38 Berufsjahren in
Altersteilzeit zu gehen …
KREMagazin: … was wiederum auf verdi zurückgeht …
Kinnfleisch: … verdi zurückgeht, wollte ich gerade
sagen – wenn sie also davon NICHT Gebrauch machen, können sie sich auf Antrag
für die Differenz der Arbeitszeit von der Fahrgastbeförderung freistellen
lassen.
KREMagazin: Für die Differenz der Arbeitszeit… Sie sagen
also, Herr X verzichtet jetzt auf die Altersteilzeit …
Kinnfleisch: Herr X ist jetzt ein schlechtes
Beispiel, der hat nun gerade nicht auf Altersteilzeit verzichtet.
KREMagazin: Äh, Herr Kinnfleisch, Herr X war nur ein
Beispiel!
Kinnfleisch: Ja, aber ein schlechtes!
KREMagazin: Gut. Also irgendein Busfahrer verzichtet auf die
Altersteilzeit, sondern arbeitet voll. Dann kann er auf Antrag sagen, also ich
fahre so viel wie meine Teilzeit-Kollegen mit Fahrgästen, und den Rest der Zeit
wird er von der Fahrgastbeförderung freigestellt?
Kinnfleisch: Besser hätte ich es nicht erklären
können.
KREMagazin: Und … was machen die Busfahrer dann, wenn sie
keine Fahrgäste befördern?
Kinnfleisch: Na …. Busfahren.
KREMagazin: Aber … ohne Fahrgäste?
Kinnfleisch: Ex-akt!
KREMagazin: Ich verstehe nicht …
Kinnfleisch: Daß die Busfahrer das Recht haben, auf
Fahrgastbeförderung zu verzichten, heißt ja nicht, daß sie darauf verzichten
müssen! Aber es kommt schon manchmal vor!
KREMagazin: Wie, also Herr X ... oder irgendjemand, der das
halt macht, kommt zum Bus-Betriebshof, steigt in den Bus ein und fährt dann den
ganzen Tag mit dem leeren Bus herum?
Kinnfleisch: In der Theorie, ja.
KREMagazin: Warum … (fängt neu an) Wie sind Sie auf die Idee
gekommen für diese … Maßnahme?
Kinnfleisch: Wer sagt denn, daß das meine Idee war?
Aber ja, es war meine Idee. Also, ich bin selber ja auch Busfahrer, und ich
fahre einfach unglaublich gerne Bus.
KREMagazin: Wie intensiv wird dieses Angebot von den
Mitgliedern Ihrer Gewerkschaft denn in Anspruch genommen?
Kinnfleisch (mit träumerischem Blick): Sehr oft.
KREMagazin: Und … fahren die dann auch die gleichen Strecken
und den gleichen Fahrplan, oder …
Kinnfleisch: Ja, das ist ja der Clue an der Sache.
Ohne Fahrgäste kann auch der Fahrplan viel besser eingehalten werden. Sie
glauben ja nicht, was da an Zeit ins Land geht, bis die eingestiegen sind.
KREMagazin: Mal aus Fahrgastsicht gefragt: Woran erkenne ich
denn, ob ein Bus jetzt für den Transport von Fahrgästen vorgesehen ist oder
nicht? Sind die Fahrten ohne Fahrgäste im Fahrplan enthalten?
Kinnfleisch: Das hängt jetzt davon ab, wo Sie wohnen.
Also hier bei Ihnen in der Region haben wir keine Mitglieder, daher trifft das
auf Sie nicht zu.
KREMagazin: Wo hat denn Ihre Genossenschaft ihre
Mitgliedsschwerpunkt?
Kinnfleisch: Also ich komme ja aus Börpsreda.
KREMagazin: Ja, und?
Kinnfleisch: Da hat die Gewerkschaft ihren
Schwerpunkt.
KREMagazin: Herr Kinnfleisch, sind Sie das einzige Mitglied
Ihrer Gewerkschaft?
Kinnfleisch (ohne Zögern) Ja.
KREMagazin: Danke für das Gespräch!
Kommentare
leider entspricht der Artikel den Qualitätsanforderungen des Der KREMagazin, so daß mir hier rechtlich die Hände gebunden sind.
Freundliche Grüße
Christoph Teusche
Ich hab übrigens selbst meinen Account "verlegt". Ich krieg's auch nicht mal hin, unter einnem Namen zu posten. Kann mir da vielleicht jemand helfen? Jemand aus der IT? HELFT MIR, SONST SEID IHR ALLE ENTLASSEN !!!
Chefredaktionelle Grüße
Rüdiger Fahrenschon
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