Liebe Leserinnen und Leser!
Es ist ein herrlicher Oktobertag. Die Sonne kämpft sich furchtlos
durch den wolkenverhangenen Himmel auf die Erdoberfläche, wo sie die letzten noch
lebenden Pflänzlein des Jahres in den Herbst verabschiedet. „Danke Sonne,
super! Bis nächstes Jahr“, sagen sie, verwelken, zerfallen und werden zu
Insektenfutter – das ist der immer wiederkehrende Lauf des Jahres.
Auch Der KREM spielt das Spiel der Wiederholungen, und zwar seit 11 Jahren.
Immer wieder die gleichen Abläufe – Recherchieren, Texte schreiben,
veröffentlichen. So und nicht anders muss es in einer modernen Redaktion
laufen. So und nicht anders. Dabei sind die Chefredakteure Fahrenschon und
Teusche das Herz des KREMs. Wenn sie die RedakteurInnen nicht im Sekundentakt mit
frischem Blut versorgen, dann funktioniert nichts mehr.
Neben der Versorgung mit Blut geben sie die Blattlinie vor. Es ist die
Philosophie, die politische Färbung, letztlich der Kurs, den sie für den KREM erdenken.
Dies taten sie 2013 ebenso wie sie es 2024 tun und 2035 noch tun werden. Aber
jetzt steht eine gewaltige Veränderung an! Fahrenschon und Teusche sind das
Herz des KREMs, Gero Mußmath aber, unser Herausgeber, ist so etwas wie der Kopf
samt Hirn des KREMs.
Letztlich war er es, der Grundlegendes bestimmte. Alle Entscheidungen, die im
Namen der Chefredaktion ergingen, kamen von ihm. Er prägte die Philosophie, die
politische Färbung, den Kurs des KREMs. Als „Mann im Hintergrund“ wollte er sich
verstanden wissen, der alles lenkte. Dieses System lief über ein Jahrzehnt sehr
gut. Aber jetzt verlässt er uns. Mit 50 Jahren will er noch einmal andere Wege
gehen, die Welt sehen. Auch dem Journalismus wird er den Rücken zu kehren. Was
sein Grund für diese Entscheidung ist, können wir nur erahnen.
Als letzte Amtshandlung schlug Gero Mußmath einen Nachfolger vor. Dieser
Vorschlag ist, wie es nicht niedergeschriebene Übereinkünfte beim KREM
vorgeben, rechtlich bindend. Somit wird zum 1. Januar des Jahres 2025 Huber
Muttervather der neue Herausgeber des KREMs. Letzten Dienstag erhielt die Chefredaktion
von Mußmath per Mail diesen Vorschlag, vorgestern erhielten wir per Post ein Foto
vom neuen Herausgeber.
Muttervather ist ein studierter Theologe, der aus der ehemaligen DDR stammt.
Vor der Wende war er Pfarrer einer Gemeinde im Bezirk Magdeburg, nach der Wende
arbeitete er ein paar Jahre in der Seelsorge in Nordrhein-Westfalen.
Anschließend verdiente er von 1993 bis zu diesem Jahr mit „verschiedenen Dingen“
seinen Lebensunterhalt (soweit die Informationen in seinem Lebenslauf). Er ist,
nach eigener Aussage, ein „verspäteter Wendegewinner“, der „mit Gottes und
irdischer Hilfe zu sehr viel Geld kam.“ Im Kennenlerngespräch mit ihm Fallen
immer wieder die Begriffe „Treuhand“, und „großes Geld aus Riesa“. Dabei betont
er, dass „alles legal“ gewesen sei. Außerdem sei er einer, der „weiß, wie es
läuft“. Aber lassen wir ihn doch selbst zu Wort kommen:
Libe Lewser deas Krems. Ihc freure mihc, dasss ich zükünftüg
diesee beduetente positiom aaaaaaaa in dieiser herforaggenden Reedaktiom bekleiten
darf aaaaaaaaaa. Ewewewewewe Ich fruee mich schcon sehr aaaaaaaaa uaf meyne
komendem Aufgahbem und hofe, einenen guhtem ewewewewe Bietrak leystten zuh
kömmen aaaaaaaaaaaaaaaa. Ewewewewewe.
Soweit unser neuer Herausgeber Huber Muttervather – sprachlicher Ausdruck ist wahrscheinlich nicht seine größte Stärke, aber seine aufgeschlossene Art, sein Thinking outside the box sowie der Fakt, dass wir rechtlich daran gebunden sind, ihn als neuen Herausgeber zu akzeptieren, sind gute Gründe für ihn. Auf eine gute Zusammenarbeit!
Herzlichst aus der Chefredaktion
Rüdiger Fahrenschon
Kommentare
Skeptische Grüße
die journalistischen, grammatikalischen und allgemein-menschlichen Eigenschaften von Herrn Muttervather mögen in Zweifel stehen, aber eine Sache qualifiziert ihn nun mal: Geld. Er hat weiches und wir nicht. Ist hat jemand von euch Geld? Hm? Dachte ich mir.
Wenn man diese Zeile voranstellt, geht dieser Kommentar nur an dich, sagt meine Tochter.
Also:
Was soll das, Rüdiger? Wo kommt dieser Typ her, den du hier als Herausgeber präsentierst? Erkläre es mir bitte, ich bin am Ende der Dumme, der die unangenehmen Fragen beantworten muß. Du hattest eine Aufgabe, nämlich einen solventen, eitlen Typen aufzutreiben, den wir finanziell ausnehmen können. Ich beziehe echt langsam die Geduld mit dir!
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