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„So tun, als wäre nichts gewesen!“ Was war da los, Herr Teusche?

 


Am 19. Juni wurde kein KREM-Text veröffentlicht. Dabei hängt in den Redaktionsräumen ein übergroßes Plakat mit den beiden Chefredakteuren, garniert mit der Parole: „Am 19. gilt’s!“ Was war da los? Rüdiger Fahrenschon im Gespräch mit Christoph Teusche

 

KREM (Fahrenschon): Ja, Christoph, die Überschrift kennst du …

KREM (Teusche): Du meinst „So tun, als wäre nichts gewesen!“?

Fahrenschon: Nein, die andere, „Was war da los, Herr Teusche?“.

Teusche: Ach so. Aber das andere ist auch gut, könnte von mir sein.

Fahrenschon: So war das ja auch gedacht … Egal.

Teusche: Hm?

Fahrenschon: Ja, Christoph, dann sag doch mal, was war da los?

Teusche: Das weißt du doch, Rüdiger. Wir waren alle auf Ibiza, Eimersaufen. Du warst doch auch dabei, du warst vor mir in der Polonäse.

Fahrenschon: Nee, da hast du nen Punkt, das ist richtig, aber du hättest trotzdem einen Text hochladen sollen.

Teusche: Hat mir keiner gesagt. Und ich bin auch nicht für die „Drecksarbeit“ zuständig …

Fahrenschon (fällt ihm ins Wort): Ich hab’s vor den Eimer gekotzt! Wenn du ein bißchen weiter weggegangen wärst, hättest du meine Kotze lesen können. Da stand: „Bitte veröffentliche heute noch einen Text!“

Teusche: Warum sagst du’s nicht einfach? Statt es zu kotzen? Ich finde deinen Kommunikationsstil manchmal einfach scheiße!

Fahrenschon: Ich … äh … Ja, sorry for that! Ähm … Was machen wir nu? Welchen Text …?

Teusche: Um die Überschrift aufzugreifen, die ja ein Zitat ist von dem, was ich jetzt sage …

Fahrenschon: M-hm …

Teusche: Äh … Aber jetzt habe ich vergessen, wie die hieß. „Tun, als wäre nichts gewesen“, glaube ich?

Fahrenschon: Ja, das ist scheiße. Was ist denn mit Justus, Justus Matereit?

Teusche: Ja, was ist denn mit dem?

Fahrenschon: Ja, weiß ich auch nicht!

Teusche: Ja!

Fahrenschon:

Teusche: Guck mal, der Monat ist doch um. Wir haben heute wieder den 19. …

Fahrenschon: M-hm …

Teusche … also, wir schweigen es tot, würde ich sagen.

Fahrenschon: Ja, klingt gut. Aber was veröffentlichen wir jetzt regulär diesen Monat?

Teusche: Oh, das‘ ne gute Frage, da werde ich mal den Justus fragen. Weiß auch nicht, warum, aber du hast den Namen gerade erwähnt, und ich weiß nicht, wer sonst noch für uns arbeitet.

Fahrenschon: Justus ist ja für die „Drecksarbeit“ zuständig, das heißt, er schreibt die Artikel bei uns.

Teusche (lacht 30 Sekunden): Ja, das stimmt. Äh, dann werde ich Justus einfach, äh, so’n Schrott, soll der sich zusammenreimen einfach. Mit ChatGPT vielleicht.

Fahrenschon: Lebt Wilhelm Brannt eigentlich noch?

Teusche: Ich glaube, der wurde letztes Jahr in Dresden als Schokoweihnachtsmann verkauft.

Fahrenschon: Er als Mensch, oder wie meinst du das?

Teusche: Naja, er war ja schon ausgehöhlt, wurde dann noch quasi schokoliert …

Fahrenschon: Er war ausgehöhlt?

Teusche: Ja, natürlich, da war doch irgend was mit dem … Oder war das ‘n anderer?

Fahrenschon: Ich … hatte einmal …

Teusche: DU bist ausgehöhlt!

Fahrenschon: Genau, ich bin ausgehöhlt!

Teusche: Oh, dann haben wir ihm mit dem Schokolieren Unrecht getan. Das muß wehgetan haben!

Fahrenschon: Weißt du, wo der Inhalt von Wilhelm Brannt ist?

Teusche: Sag du’s mir! Vielleicht im Magazin?

Fahrenschon: Ich guck mal, ob ich noch den Bon habe.

(Beide lachen.)

Fahrenschon: Gut, ähm, anderes Thema. Wir brauchen einen Artikel für diesen Monat.

Teusche: Jaaa …

Fahrenschon: Vielleicht … irgend was Sommerliches?

Teusche: Vielleicht, daß das Jahr nur noch elf Monate hat. Dann könnten wir damit auch unseren Fehler …

Fahrenschon: Das Jahr hat nur noch elf Monate?

Teusche: Ja. Keinen Juni mehr.

Fahrenschon: … Extremjahr!

Teusche (lacht).

Fahrenschon: Wie rechnest du? Wie soll das hinhauen?

Teusche: Das muß er sich ausdenken, der Justus. Daß wir unseren Fehler wieder gutmachen …

Fahrenschon (ungläubig) Ja …

Teusche: … unbemerkt!

Fahrenschon: OK. Justus ist ja glücklicherweise, das haben Ärzte bestätigt, psychisch schwer krank, der wird sich irgend was ausdenken, was alles, war wir bisher beredet haben, irgendwie zusammenfaßt!

Teusche: Na hoffentlich nicht! Dieses Gespräch sollte nie das Licht der Öffentlichkeit erblicken!

Fahrenschon: Exakt!

Teusche: Is jetzt nur so’n … Stammtischgespräch, würde ich sagen.

Fahrenschon: Richtig.

Teusche: Gut, in dem Sinne: Grüß Renate!

Fahrenschon: … Wer auch immer Renate ist …

Teusche: … Ja. Tschüß!

Fahrenschon: Tschüß!



 

 

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