Natürlich wird Wilhelm zurückkommen, mich fragen, warum ich dort stehen darf, und er weggeschubst wurde. „Ich stand hier“, wird er sagen. „Ich habe einen Arbeitsvertrag“, wird er rufen. Und ich werde mit beharrlichem Schweigen antworten. Der KREM wird mir den Rücken stärken und Wilhelm gegebenenfalls per Unterlassung entfernen – Veränderung ist, wenn Dinge sich verändern. Und Veränderung zum Guten ist, wenn Dinge sich zum Guten verändern. In gewisser Weise ist gerade beides geschehen. Der KREM und Wilhelm Brannt trennen sich nicht im Streit. Ich wurde nicht neuer Kulturressortautor, damit Wilhelm „endlich weg“ ist. Ich bin Teil einer Veränderung, einer Veränderung zum Guten. Mit Wilhelms Abschied und meinem Anfang beim KREM herrscht eine Win-Win-Win-Situation. Es haben alle etwas davon und dies hier ist der Beweis. Der KREM, Wilhelm und ich gehen als Gewinner daraus hervor. In gewisser Weise ist es sogar eine Win-Win-Win-Win-Situation, da der Vorgang als Ganzes betrachtet ebenfalls ein Gewinn ist. Kein Anwalt der Welt (von Wilhelm Brannt) wird das leugnen können. Und falls doch, so scheuen wir KEINE Prozesskosten.
Noch ein paar Worte zu meiner Biographie: Ich wurde 1979 in Hannover geboren und bin in Uelzen aufgewachsen. Nachdem ich an der Kunsthochschule Osnabrück Freie Malerei studiert hatte und Meisterschüler von Prof. Nörbert Guehirren geworden war, schrieb ich mich an der TH Celle für Verwaltungswissenschaft ein. Nach meinem Magisterabschluss habe ich mich bei Prof. Dr. Dr. h.c. Gesa Flaake zum Thema „Kunst in und am Verwaltungsbau – dekoriertes Elend oder Avantgarde am Staat“ promoviert. In meiner Habilitationsschrift, die ich derzeit verfasse, gehe ich der Frage nach, inwieweit verwaltungstechnische Abläufe die Kunstschaffenden in ihrer Arbeit beeinflussen. Der derzeitige Arbeitstitel lautet: „Wieviel Verwaltung verträgt Kunst? Versuch einer Interpretation der Kunstproduktion mit verwaltungswissenschaftlichen Methoden.“
Neben meiner akademischen Arbeit schreibe ich für verschiedene Zeitschriften. Unter anderem für das Magazin „kunst|und|verwaltung“ sowie für die „Verw.art“. Auch bin ich als Karikaturist tätig. Einmal im Monat zeichne ich für eine große deutsche Wochenzeitung das Portrait einer Persönlichkeit der Zeitgeschichte. Welche Zeitung das ist, möchte ich nicht verraten. Fühlen Sie sich ermuntert, rauszufinden, welche Zeichnungen von mir stammen könnten. Ich arbeite unter Pseudonym.
Wie Sie sehen können, bin ich ein durch und durch an Verwaltung und Kunst interessierter Niedersachse. Eine spannende Kombination, wie ich finde. Als neuer KREM-Autor werde ich aber selbstredend noch mehr Themen behandeln, als meine Biographie andeutet. Wir Niedersachsen sind rundum interessierte Menschen, die so vielseitig sind wie das Land, in dem sie leben. Vom bergigen Harz über erstaunliche Städte wie Salzgitter, Gifhorn und Cloppenburg bis zur ostfriesischen Küste gibt es Geschichten, die erzählt werden wollen. Seien Sie gespannt und reisen Sie mit mir durch die wundersame Welt der Gedanken. Aber immer mit den Augen eines brennenden, also für die Sache brennenden, Niedersachsen. Ich freue mich auf Ihre Kommentare.
Herzlichst, Ihr Dr. Fabian Mieroth
Kommentare
was erlauben Sie sich? Ich habe Sie für tot erklärt, da Sie für uns gestorben sind. Daher sollten Sie sich auch nicht in unserem Kommentarbereich blicken lassen, das gebietet der Anstand!
In einer Sache muß ich unserem neuen Kollegen aber schon widersprechen: Wir scheuen sehr wohl selbst niedrigste Prozeßkosten! Auch wenn wir das ggf. nicht nach außen kommunizieren.
mein Name ist Geraldine Merzen. Ich bin Privatdozentin und lehre zurzeit an der Alice-Salomon-Hochschule in Berlin. Bis vor kurzem prangte an der Fassade unseres Hauptgebäudes das Gedicht "avenidas" des Dichters Eugen Gomringer. Unter dem Vorwurf des Sexismus wurde es letzten Monat entfernt. Für mich ist dies ein klarer Eingriff in die Kunstfreiheit.
Nun lese ich, dass Sie zu diesem Thema promoviert wurden. Deshalb wäre ich an Ihrer Einschätzung dieses Vorgangs sehr interessiert.
Ich danke Ihnen im voraus und verbleibe
mit freundlichen Grüßen
Ihre Geraldine Merzen
vielen Dank für Ihr Interesse an meiner Person. Ja, ich wurde 1979 tatsächlich in Hannover geboren, um ganz genau zu sein -> in Hannover Döhren-Wülfel
Ganz liebe Grüße so von Akademiker zu Akademikerin
Beste Grüße
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