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KREM FRAGT NACH

Die Lage ist ernst: Deutschland steht rhetorisch am Abgrund. Die Griechen wollen unser Geld. Die Koalitionsverhandlungen ziehen sich hin. Und keine Partei hat sich im Wahlkampf zum KREM geäußert, dem anonymen Medium mit Relevanz. Wir haben Vertreter aller Parteien, die wir kennen, in die Redaktion eingeladen, um Tacheles zu reden.

Und das sind die Gäste:

  • Siegbert Manzel, CDU, stellvertretender Platzhalter
  • Alois Riesenschauzer, CSU, gletscher- und felsspaltpolitischer Sprecher
  • Peter Pahn, SPD, Oberbürgermeister von Hort (Westfalen)
  • Ahmadine Jakusi-Fürunkel, Grüne, wütendes Mitglied
  • Dagmar Poriza, Linke., Plattform „Faschismus bekämpfen bis zur letzten Patrone“
  • Rosine Gennewitz-Storch, FDP, Autorin des Buches „Mehr Geld vom Staat? Direktmandat!“
Das Gespräch führen Chefredakteur Christoph Teusche und Gerd von Rehlenhoff.

Teusche: „Guten Tag in die Runde. Ich sehe wenige bekannte Gesichter. Sind Sie diejenigen, die wir eingeladen haben???“

Riesenschauzer: Das will ich doch meinen. Der KREM hat …
Jakusi-Fürunkel: Naja, Herr Riesenschauzer, ganz schön durchschaubar, wie Sie sich hier in den Vordergrund spielen, dabei müßten Sie am besten wissen, daß …
Manzel: Mal ganz langsam, die Dame, wenn man Dame überhaupt sagen kann bei einer wie Ihnen. Eins steht doch fest: …
Pahn: Das müssen wir uns nicht anhören, was Sie hier zu sagen haben! Der einzige Grund, warum Sie …
Poriza: Jetzt halten Sie doch alle mal die Backen!
Gennewitz-Storch: Haben Sie was zu trinken da?
Teusche: Ach, Frau Gennewitz-Storch, Sie sind ja auch da …
Gennewitz-Storch: Ja, wieso?
Teusche: Ähm, weil … Puh, das ist jetzt unangenehm. Gerd, hattest du nicht …?
Gennewitz-Storch: Hatte er was nicht?
Teusche: Naja, Sie sind ja nicht in den Bundestag gekommen. Wir hatten Ihnen eigentlich eine Absage geschickt …
Pahn: Hat mich schon gewundert, was die hier macht.
Manzel: Verkneifen Sie sich Ihre Schadenfreude, das ist ja eklig!
Poriza: SIE sind eklig!
Manzel: Warum?
Poriza: Warum bin ich denn eklig?
Manzel: Eigentlich ist ja Herr Pahn eklig.
Poriza: Ach ja.
Jakusi-Fürunkel: Kinners, jetzt hört doch mal auf, hier rumzukaspern!
Riesenschauzer: Das ist ja drollig. Bei Ihrem Namen hätte ich nicht gedacht, daß Sie Dialekt reden.
Jakusi-Fürunkel: Dafür hätte ich bei Ihnen mehr Dialekt erwartet.
Riesenschauzer: Ich war auf einem Internat in Hannover. Dort wurde ich immer in die Kleiderkammer gesperrt, wenn ich was Bayerisches gesagt habe. Das waren diese Sozen mit ihre Zwangsjackenpädagogik.
Teusche: Gerd, ich lade dich herzlich ein, dich hier in die Runde einzubringen.
Rehlenhoff: Ja guten Abend, meine Damen und Herren! Nun zur Frage: …
Poriza: Das mit dem Internat hätte es bei uns im Osten auch gegeben. Stimmt, wir waren ja auch Sozen.
Pahn: Nee, ihr wart Kommunisten!
Teusche: Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Sozialismus und Kommunismus?
Poriza: Die grundlegende Idee des Kommunismus ist die Abschaffung des privaten Eigentums und die Bildung von Gemeineigentum. In dieser Gemeinschaft sollen alle Mitglieder gemeinsam über die zum Lebensunterhalt notwendigen Produktionsmittel (Boden, Tiere, Häuser) verfügen. Alle Dinge sollen selbst hergestellt und gerecht untereinander verteilt werden. Indem anfangs die arbeitende Bevölkerung die Kontrolle über die Produktionsmittel erlangt, soll sie die Klasse der Kapitalisten abschaffen und später auch sich selbst. Eine klassenlose Gesellschaft soll entstehen, in der die Menschen selbst die Bestimmung über ihre Arbeitsbedingungen haben und für die Allgemeinheit produzieren. Der Sozialismus dagegen ist eine politische Weltanschauung, die das Ziel hat, eine solidarische Gesellschaft zu kreieren, in der Freiheit und Gleichheit als Grundwerte verwirklicht werden. Dabei nimmt die Veränderung der privatkapitalistischen Wirtschaftsordnung eine zentrale Rolle ein, die der persönlichen und gesellschaftlichen Unabhängigkeit entgegensteht.
Die grundlegenden Unterschiede sind u.A., dass im Gegensatz zum Sozialismus beim kommunistischen System alle Macht vom Volk aus geht. Es sind weder Führer noch Geld nötig. Daher gab es nie ein “kommunistisches” Land. Außerdem sehen die kommunistischen Modelle die staatlich gelenkte Planwirtschaft als Ziel an, während im Sozialismus das Wahlrecht und Gewerkschaftsbewegungen eine wichtige Rolle spielen. (Quelle: http://politik-wirtschaft.germanblogs.de/sozialismus-und-kommunismus-der-kleine-unterschied/)
Riesenschauzer: Die Frau Porize hat im Staatsbürgerunterricht gut aufgepaßt. Hätten Sie auch an der Mauer geschossen?
Poriza: Auf Sie schon.
Pahn: Damit disqualifizieren Sie sich für jegliche Gespräche!
Rehlenhoff: Was mich ja fasziniert, ist, daß Frau Porize sich diese lange URL merken konnte.
Poriza: Von wegen disqualifizieren. Das ist doch nur ein Vorwand von Ihnen! Sie wollen gar nicht mit uns sprechen!
Pahn: Weil Sie uns peinlich sind! Man schießt doch nicht auf andere Leute.
Teusche: Rüdiger? Rüdi? Herr Fahrenschon? Hallo? Haalllo?
Jakusi-Fürunkel: Können wir jetzt mal über Inhalte reden?
Manzel: Wieviele Inhalte dürfen's denn sein?
Jakusi-Fürunkel: Bitte wie?
Manzel: Die deutsche Sprache kennt keinen Plural von „Inhalt“. Wozu auch? „Inhalt“ kann logischerweise immer nur eins sein. Das ist eine Tautologie.
Poriza: Wenn Sie so schlau sind, wieso haben Sie es dann zu nichts gebracht in Ihrer Partei?
Manzel: Gucken Sie sich doch mal an!
Pahn: Warum sind wir eigentlich hier?
Alle anderen (im Chor): Ja, das würde ich auch gerne wissen! (Schauen sich an, lachen, setzen wieder finstere Mienen auf.)
Teusche: Sie sind hier, weil wir gern ein paar medienpolitische Aussagen von Ihnen hätten, ein paar … (bekommt einen Zettel reingereicht) … O-Töne, wie man in der Medienbranche sagt. Unser Magazin, DER KREM, ist Ihnen sicher ein Begriff?
Riesenschauzer: Da muß ich passen.
Jakusi-Fürunkel.: Nie davon gehört.
Pahn: Seien Sie mir nicht böse, aber …
Manzel: Sie müßten mal Werbung machen.
Poriza: Kenne ich nicht.
Gennewitz-Storch: Kenne ich, lese ich aber nicht. Linkes Schmierblatt.
Teusche: Naja, wie dem auch sei …
Rehlenhoff: Jedenfalls würde uns interessieren, warum Sie, wenn Sie uns ja nun nicht kennen … Also, warum Sie uns nie im Wahlkampf auch nur erwähnt haben, aber diese Frage hat sich ja nun von selbst beantwortet.
Teusche: Wissen Sie, wie wir bekannter werden können?
Gennewitz-Storch: Werbung, Werbung, Werbung!
Poriza: Wir bieten Ihnen an, andere Zeitungen verbieten zu lassen.
Pahn: Weil Sie ja auch SO viel Macht haben, haha, zum Schießen.
Poriza: Jetzt bitte keine Witze mit „schießen“ machen. Können wir uns darauf einigen?
Manzel: Ich will aber auf Sie schießen.
Poriza: Alles still, keiner lacht, Manzel hat nen Witz gemacht.
Jakusi-Fürunkel: Wie wäre es denn einfach mit gutem Journalismus?
Rehlenhoff: Das haben wir bereits, sogar Premium-Journalismus.
Gennewitz-Storch: Oh, das wußte ich nicht. Kann man den KREM kaufen?
Teusche (bestimmt): Nein.
Rehlenhoff: Zurück zum Thema: Viele Bürger haben das Gefühl, daß die Politik den KREM nicht ernst nimmt. Ihre Unkenntnis unseres Angebots bestätigt die schlimmsten Befürchtungen. Werden Sie in Zukunft KREMbewußter agieren?
Manzel: KREMbewußter? Entschuldigung, damit kann ich nichts anfangen.
Teusche: Er wollte wissen, ob Sie bei späteren Programmdebatten KREMpromißbereiter sein werden.
Pahn: Sie erfinden doch diese Wörter, oder?
Poriza: Meinen Sie Kompromiß?
Rehlenhoff: Ich bitte Sie. Das liegt doch auf der Hand. Jetzt verwundern Sie mich.
Teusche: Bei einer derart verKREMten Weltsicht wundert es nicht, daß unser Land da ist, wo es steht.
Riesenschauzer: Auf Platz 1 in Europa?
Manzel: Wir sind doch wieder wer!
Teusche: Ja, aber WER?
Gennewitz-Storch: Wie? Wer?
Jakusi-Fürunkel: Sie reden in Rätseln.
Rehlenhoff: Sie machen es sich ganz schön beKREM.
Poriza: OK, genug Wortspiele jetzt. Ich gehe.
Pahn: Ich auch.
Manzel: Dann gehe ich auch.
Riesenschauzer: Super, alle gehen. Da komm ich mit.
Jakusi-Fürunkel: Tschüß!
Gennewitz-Storch: Ich könnte noch ein bißchen …
Teusche: Nein! Gehen Sie bitte! Alle!

Kommentare

Ulf Wekert hat gesagt…
Ach Leute, diese Menschen gibt es doch garnicht.
Ullstein hat gesagt…
Gar nicht wird gar nicht zusammen geschrieben.
Ulf Wekert hat gesagt…
Doch, wird es! Da kenne ich mich zufällig aus!
Ullstein hat gesagt…
Mein lieber Herr Wekert, ein einfacher Blick in ein Wörterbuch würde aufzeigen, daß Sie daneben liegen. Warum tun Sie uns und sich das an?
Ulf Wekert hat gesagt…
Sie haben total vom Thema weggeführt, nämlich, dass sich die Redaktion die Namen einfach ausgedacht hat. Was ist das für eine Zeitung? Übrigens: dass wird schon seit ungefährt 100 Jahren nicht mehr mit ß geschrieben.
Ullstein hat gesagt…
Mit Verlaub, da übertreiben Sie aber! Nicht, daß ich vom Thema ablenken will, aber ich würde gern noch eine Weile auf dem Thema rumreiten.
Ulf Wekert hat gesagt…
Sagen Sie mal, lesen Sie, was Sie da schreiben? Sind Sie von der Redaktion bezahlt?
Christoph Teusche hat gesagt…
Schlimmer: Wir haben uns Ullstein nur ausgedacht. Ullstein deshalb, weil wir mal kurz den Ullstein-Verlag gekauft hatten, aber dann aus Versehen wieder verkauft und dabei Miese gemacht. Jedenfalls wollten wir mit Ullstein ein bißchen mehr Niveau in die unterirdischen Kommentardebatten bringen.
Ulf Wekert hat gesagt…
Das ist ja unfassbar! So vergrault man Leser! Ihr könnt ja gleich mit euch selbst diskutieren, allein! Und was ist jetzt mit den Interviewgästen, sind die ausgedacht oder nicht?
Christoph Teusche hat gesagt…
Dazu äußere ich mich nicht, was einem Schuldeingeständnis gleichkommt.
Ulf Wekert hat gesagt…
Waas? Seid ihr völlig durchgeknallt?
Ullstein hat gesagt…
An Christoph Teusche: Also das ist ja allerhand!
Anonym hat gesagt…
lame!!! krasser loriot-abklatsch!!! so was von lame!!!! loriot-abklatsch!!
scheiße, hab ich das jetzt 2 mal geschrieben und dann nicht gelöscht, obwohl ich hier am computer sitzen könnte und das ganz einfach löschen könnte? immer noch. immer noch. immer noch.
oh man, ich muss bedachter handeln.
Anonym hat gesagt…
komentier ich gerade meinen eigenen kommentar und schreib sogar darüber wie ich den kommentiere? oh man, ist das unreflektiert, bzw eigentlich ist das ja schon reflektiert (ich kommentier ja meinen eigenen kommentar), aber unnötig ist das und man hält mich jetzt für noch bekloppter
Anonym hat gesagt…
es geht wieder los, ich kommentier schon wieder, völlig ohne INHALTEEE!! scheißKREM, INHALTE im plural? jawoll!! XDXD okay, entschuldigung
Anonym hat gesagt…
ich kette meine hände jetzt fest. also gleich, nach dem schreiben dieses kommentars. tschüß
Anonym hat gesagt…
jetzt habeich meine hände festgekettet aber ich kann immer noch schreiben, das hat nichts gebracht :( fuck
Christoph Teusche hat gesagt…
Sie armer Teufel.
Anonym hat gesagt…
"Sie" sagt man nicht!

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