Die Lage ist ernst: Deutschland steht
rhetorisch am Abgrund. Die Griechen wollen unser Geld. Die
Koalitionsverhandlungen ziehen sich hin. Und keine Partei hat sich im
Wahlkampf zum KREM geäußert, dem anonymen Medium mit Relevanz. Wir
haben Vertreter aller Parteien, die wir kennen, in die Redaktion
eingeladen, um Tacheles zu reden.
Und das sind die Gäste:
- Siegbert Manzel, CDU, stellvertretender Platzhalter
- Alois Riesenschauzer, CSU, gletscher- und felsspaltpolitischer Sprecher
- Peter Pahn, SPD, Oberbürgermeister von Hort (Westfalen)
- Ahmadine Jakusi-Fürunkel, Grüne, wütendes Mitglied
- Dagmar Poriza, Linke., Plattform „Faschismus bekämpfen bis zur letzten Patrone“
- Rosine Gennewitz-Storch, FDP, Autorin des Buches „Mehr Geld vom Staat? Direktmandat!“
Teusche: „Guten Tag in die Runde. Ich
sehe wenige bekannte Gesichter. Sind Sie diejenigen, die wir
eingeladen haben???“
Riesenschauzer: Das will ich doch
meinen. Der KREM hat …
Jakusi-Fürunkel: Naja, Herr
Riesenschauzer, ganz schön durchschaubar, wie Sie sich hier in den
Vordergrund spielen, dabei müßten Sie am besten wissen, daß …
Manzel: Mal ganz langsam, die Dame,
wenn man Dame überhaupt sagen kann bei einer wie Ihnen. Eins steht
doch fest: …
Pahn: Das müssen wir uns nicht
anhören, was Sie hier zu sagen haben! Der einzige Grund, warum Sie …
Poriza: Jetzt halten Sie doch alle mal
die Backen!
Gennewitz-Storch: Haben Sie was zu
trinken da?
Teusche: Ach, Frau Gennewitz-Storch,
Sie sind ja auch da …
Gennewitz-Storch: Ja, wieso?
Teusche: Ähm, weil … Puh, das ist
jetzt unangenehm. Gerd, hattest du nicht …?
Gennewitz-Storch: Hatte er was nicht?
Teusche: Naja, Sie sind ja nicht in den
Bundestag gekommen. Wir hatten Ihnen eigentlich eine Absage geschickt
…
Pahn: Hat mich schon gewundert, was die
hier macht.
Manzel: Verkneifen Sie sich Ihre
Schadenfreude, das ist ja eklig!
Poriza: SIE sind eklig!
Manzel: Warum?
Poriza: Warum bin ich denn eklig?
Manzel: Eigentlich ist ja Herr Pahn
eklig.
Poriza: Ach ja.
Jakusi-Fürunkel: Kinners, jetzt hört
doch mal auf, hier rumzukaspern!
Riesenschauzer: Das ist ja drollig. Bei
Ihrem Namen hätte ich nicht gedacht, daß Sie Dialekt reden.
Jakusi-Fürunkel: Dafür hätte ich bei
Ihnen mehr Dialekt erwartet.
Riesenschauzer: Ich war auf einem
Internat in Hannover. Dort wurde ich immer in die Kleiderkammer
gesperrt, wenn ich was Bayerisches gesagt habe. Das waren diese Sozen
mit ihre Zwangsjackenpädagogik.
Teusche: Gerd, ich lade dich herzlich
ein, dich hier in die Runde einzubringen.
Rehlenhoff: Ja guten Abend, meine Damen
und Herren! Nun zur Frage: …
Poriza: Das mit dem Internat hätte es
bei uns im Osten auch gegeben. Stimmt, wir waren ja auch Sozen.
Pahn: Nee, ihr wart Kommunisten!
Teusche: Was ist eigentlich der
Unterschied zwischen Sozialismus und Kommunismus?
Poriza: Die grundlegende Idee des
Kommunismus ist die Abschaffung des privaten Eigentums und die
Bildung von Gemeineigentum. In dieser Gemeinschaft sollen alle
Mitglieder gemeinsam über die zum Lebensunterhalt notwendigen
Produktionsmittel (Boden, Tiere, Häuser) verfügen. Alle Dinge
sollen selbst hergestellt und gerecht untereinander verteilt werden.
Indem anfangs die arbeitende Bevölkerung die Kontrolle über die
Produktionsmittel erlangt, soll sie die Klasse der Kapitalisten
abschaffen und später auch sich selbst. Eine klassenlose
Gesellschaft soll entstehen, in der die Menschen selbst die
Bestimmung über ihre Arbeitsbedingungen haben und für die
Allgemeinheit produzieren. Der Sozialismus dagegen ist eine
politische Weltanschauung, die das Ziel hat, eine solidarische
Gesellschaft zu kreieren, in der Freiheit und Gleichheit als
Grundwerte verwirklicht werden. Dabei nimmt die Veränderung der
privatkapitalistischen Wirtschaftsordnung eine zentrale Rolle ein,
die der persönlichen und gesellschaftlichen Unabhängigkeit
entgegensteht.
Die grundlegenden Unterschiede sind u.A., dass im Gegensatz zum
Sozialismus beim kommunistischen System alle Macht vom Volk aus geht.
Es sind weder Führer noch Geld nötig. Daher gab es nie ein
“kommunistisches” Land. Außerdem sehen die kommunistischen
Modelle die staatlich gelenkte Planwirtschaft als Ziel an, während
im Sozialismus das Wahlrecht und Gewerkschaftsbewegungen eine
wichtige Rolle spielen. (Quelle:
http://politik-wirtschaft.germanblogs.de/sozialismus-und-kommunismus-der-kleine-unterschied/)
Riesenschauzer: Die Frau Porize hat im
Staatsbürgerunterricht gut aufgepaßt. Hätten Sie auch an der Mauer
geschossen?
Poriza: Auf Sie schon.
Pahn: Damit disqualifizieren Sie sich
für jegliche Gespräche!
Rehlenhoff: Was mich ja fasziniert,
ist, daß Frau Porize sich diese lange URL merken konnte.
Poriza: Von wegen disqualifizieren. Das
ist doch nur ein Vorwand von Ihnen! Sie wollen gar nicht mit uns
sprechen!
Pahn: Weil Sie uns peinlich sind! Man
schießt doch nicht auf andere Leute.
Teusche: Rüdiger? Rüdi? Herr
Fahrenschon? Hallo? Haalllo?
Jakusi-Fürunkel: Können wir jetzt mal
über Inhalte reden?
Manzel: Wieviele Inhalte dürfen's denn
sein?
Jakusi-Fürunkel: Bitte wie?
Manzel: Die deutsche Sprache kennt
keinen Plural von „Inhalt“. Wozu auch? „Inhalt“ kann
logischerweise immer nur eins sein. Das ist eine Tautologie.
Poriza: Wenn Sie so schlau sind, wieso
haben Sie es dann zu nichts gebracht in Ihrer Partei?
Manzel: Gucken Sie sich doch mal an!
Pahn: Warum sind wir eigentlich hier?
Alle anderen (im Chor): Ja, das würde
ich auch gerne wissen! (Schauen sich an, lachen, setzen wieder
finstere Mienen auf.)
Teusche: Sie sind hier, weil wir gern
ein paar medienpolitische Aussagen von Ihnen hätten, ein paar …
(bekommt einen Zettel reingereicht) … O-Töne, wie man in der
Medienbranche sagt. Unser Magazin, DER KREM, ist Ihnen sicher ein
Begriff?
Riesenschauzer: Da muß ich passen.
Jakusi-Fürunkel.: Nie davon gehört.
Pahn: Seien Sie mir nicht böse, aber …
Manzel: Sie müßten mal Werbung
machen.
Poriza: Kenne ich nicht.
Gennewitz-Storch: Kenne ich, lese ich
aber nicht. Linkes Schmierblatt.
Teusche: Naja, wie dem auch sei …
Rehlenhoff: Jedenfalls würde uns
interessieren, warum Sie, wenn Sie uns ja nun nicht kennen … Also,
warum Sie uns nie im Wahlkampf auch nur erwähnt haben, aber diese
Frage hat sich ja nun von selbst beantwortet.
Teusche: Wissen Sie, wie wir bekannter
werden können?
Gennewitz-Storch: Werbung, Werbung,
Werbung!
Poriza: Wir bieten Ihnen an, andere
Zeitungen verbieten zu lassen.
Pahn: Weil Sie ja auch SO viel Macht
haben, haha, zum Schießen.
Poriza: Jetzt bitte keine Witze mit
„schießen“ machen. Können wir uns darauf einigen?
Manzel: Ich will aber auf Sie schießen.
Poriza: Alles still, keiner lacht,
Manzel hat nen Witz gemacht.
Jakusi-Fürunkel: Wie wäre es denn
einfach mit gutem Journalismus?
Rehlenhoff: Das haben wir bereits, sogar
Premium-Journalismus.
Gennewitz-Storch: Oh, das wußte ich
nicht. Kann man den KREM kaufen?
Teusche (bestimmt): Nein.
Rehlenhoff: Zurück zum Thema: Viele Bürger
haben das Gefühl, daß die Politik den KREM nicht ernst nimmt. Ihre
Unkenntnis unseres Angebots bestätigt die schlimmsten Befürchtungen.
Werden Sie in Zukunft KREMbewußter agieren?
Manzel: KREMbewußter? Entschuldigung,
damit kann ich nichts anfangen.
Teusche: Er wollte wissen, ob Sie bei
späteren Programmdebatten KREMpromißbereiter sein werden.
Pahn: Sie erfinden doch diese Wörter,
oder?
Poriza: Meinen Sie Kompromiß?
Rehlenhoff: Ich bitte Sie. Das liegt doch auf
der Hand. Jetzt verwundern Sie mich.
Teusche: Bei einer derart verKREMten
Weltsicht wundert es nicht, daß unser Land da ist, wo es steht.
Riesenschauzer: Auf Platz 1 in Europa?
Manzel: Wir sind doch wieder wer!
Teusche: Ja, aber WER?
Gennewitz-Storch: Wie? Wer?
Jakusi-Fürunkel: Sie reden in Rätseln.
Rehlenhoff: Sie machen es sich ganz schön
beKREM.
Poriza: OK, genug Wortspiele jetzt. Ich
gehe.
Pahn: Ich auch.
Manzel: Dann gehe ich auch.
Riesenschauzer: Super, alle gehen. Da
komm ich mit.
Jakusi-Fürunkel: Tschüß!
Gennewitz-Storch: Ich könnte noch ein
bißchen …
Teusche: Nein! Gehen Sie bitte! Alle!
Kommentare
scheiße, hab ich das jetzt 2 mal geschrieben und dann nicht gelöscht, obwohl ich hier am computer sitzen könnte und das ganz einfach löschen könnte? immer noch. immer noch. immer noch.
oh man, ich muss bedachter handeln.
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