Joachim Schüttler war
ein einfacher Mann. Er hatte überschaubare Interessen. Als er mit
der Schule fertig war, hatte er eine Banklehre gemacht. Später hatte
er sich beim Finanzamt in Zeuglitz (b. Halle) beworben und
bearbeitete jetzt Einkommensteuerfälle für alle Steuerpflichtigen
von Schön bis Steich.
So übersichtlich seine Karriere war, so simpel war auch sein
Privatleben. Mit einer Ausnahme: Er interessierte sich für
Zeitreisen. Er hatte schon immer davon geträumt, in ferne Zeiten zu
reisen und dort Abenteuer zu erleben. Darum baute er auch schon seit
langer Zeit an einer Zeitmaschine.
Er hatte in diversen Hobby-Zeitschriften gelesen, daß der Bau einer Zeitmaschine nur noch eine Frage der Zeit war. Es gab diverse Bauanleitungen, die logischerweise nie komplett waren, immer fehlten an einer Stelle notwendige Schritte. Da er so unendlich triste Lebensbedingungen hatte, vermochte er es, sich intensiver mit der Materie auseinanderzusetzen als je ein Mensch vor ihm. Er verknüpfte die diversen Anleitungen sinnvoll und baute eine Zeitmaschine. Um zu testen, ob sie wirklich funktionierte, probierte er zunächst nur einen Zeitsprung von einem Tag. Sollte irgend etwas schieflaufen, wäre ein Tag nicht so schlimm. Da bei ihm jeder Tag exakt gleich verlief (bis auf die Beschäftigung mit der Zeitmaschine), stellte er die Maschine an einem Montag auf Sonntag, denn sonntags hatten die Geschäfte geschlossen. So konnte er am leichtesten feststellen, ob die Maschine funktionierte. Er bestieg die Kapsel (es gab auch Varianten ohne Kapsel, z.B. den berühmten Stuhl aus dem Film Die Zeitmaschine, aber er hatte sich aus pragmatischen Gründen für die Kapsellösung entschieden) und schloß zitternd die Tür, öffnete sie probehalber noch einmal, schloß sie wieder und verriegelte sie. Auf dem Zeitschaltbrett wählte er als Ziel den 24. September 1991. Er drückte auf „Eingabe“. Im nächsten Moment – und nicht etwa nach sekundenlangem Gerumpel, Rauch, Blitzen und wilden Farben, wie etwa in o.g. Film suggeriert wird – stand er in seinem Keller neben der Zeitmaschine. Eine Ortsveränderung hatte also schon einmal stattgefunden. Er ging aus dem Keller hinaus in die Straße. Es war alles wie immer. Niemand war unterwegs. Krähen gaben aus der Ferne Laute von sich. Er ging zur Fußgängerzone, wo alle Geschäfte geschlossen waren. Es war also tatsächlich Sonntag. Vorsichtshalber ging er zum Busbahnhof, denn da stand eine große Informationstafel mit digitalem Fahrgastinformationssystem, das auch eine Datumsanzeige beinhaltete. Kein Zweifel: Es war der 23. September 1991! Ein ungewohnt euphorisches Gefühl bemächtigte sich Joachim Schüttlers, er mußte unwillkürlich grinsen. Er hatte gerade eine Zeitmaschine erfunden! Jetzt mußte er nur noch wieder sicher zurückkehren, ohne bemerkt zu werden. Das hätte er zwar auch auf dem Marktplatz tun können, aber er war einer, der lieber auf Nummer sicher ging. Er ging nach Hause, stellte sich im Keller neben seine Zeitmaschine und holte ein Medaillon hervor, daß er in einem Brustbeutel unter seiner Kleidung trug. Er drückte auf de Knopf in der Mitte. Im nächsten Moment befand er sich wieder in seiner Zeitmaschine. Er öffnete die Tür und stapfte nach oben ins Freie. Ein Blick auf dir digitale Anzeige am Busbahnhof machte deutlich, daß wieder Montag war. Es hatte alles wie am Schnürchen geklappt! Morgen würde er dann weiter in die Vergangenheit reisen, aber jetzt war erst mal Schlafenszeit. Er hatte heute viel erlebt und sehnte sich nach seinem Bett.
Er hatte in diversen Hobby-Zeitschriften gelesen, daß der Bau einer Zeitmaschine nur noch eine Frage der Zeit war. Es gab diverse Bauanleitungen, die logischerweise nie komplett waren, immer fehlten an einer Stelle notwendige Schritte. Da er so unendlich triste Lebensbedingungen hatte, vermochte er es, sich intensiver mit der Materie auseinanderzusetzen als je ein Mensch vor ihm. Er verknüpfte die diversen Anleitungen sinnvoll und baute eine Zeitmaschine. Um zu testen, ob sie wirklich funktionierte, probierte er zunächst nur einen Zeitsprung von einem Tag. Sollte irgend etwas schieflaufen, wäre ein Tag nicht so schlimm. Da bei ihm jeder Tag exakt gleich verlief (bis auf die Beschäftigung mit der Zeitmaschine), stellte er die Maschine an einem Montag auf Sonntag, denn sonntags hatten die Geschäfte geschlossen. So konnte er am leichtesten feststellen, ob die Maschine funktionierte. Er bestieg die Kapsel (es gab auch Varianten ohne Kapsel, z.B. den berühmten Stuhl aus dem Film Die Zeitmaschine, aber er hatte sich aus pragmatischen Gründen für die Kapsellösung entschieden) und schloß zitternd die Tür, öffnete sie probehalber noch einmal, schloß sie wieder und verriegelte sie. Auf dem Zeitschaltbrett wählte er als Ziel den 24. September 1991. Er drückte auf „Eingabe“. Im nächsten Moment – und nicht etwa nach sekundenlangem Gerumpel, Rauch, Blitzen und wilden Farben, wie etwa in o.g. Film suggeriert wird – stand er in seinem Keller neben der Zeitmaschine. Eine Ortsveränderung hatte also schon einmal stattgefunden. Er ging aus dem Keller hinaus in die Straße. Es war alles wie immer. Niemand war unterwegs. Krähen gaben aus der Ferne Laute von sich. Er ging zur Fußgängerzone, wo alle Geschäfte geschlossen waren. Es war also tatsächlich Sonntag. Vorsichtshalber ging er zum Busbahnhof, denn da stand eine große Informationstafel mit digitalem Fahrgastinformationssystem, das auch eine Datumsanzeige beinhaltete. Kein Zweifel: Es war der 23. September 1991! Ein ungewohnt euphorisches Gefühl bemächtigte sich Joachim Schüttlers, er mußte unwillkürlich grinsen. Er hatte gerade eine Zeitmaschine erfunden! Jetzt mußte er nur noch wieder sicher zurückkehren, ohne bemerkt zu werden. Das hätte er zwar auch auf dem Marktplatz tun können, aber er war einer, der lieber auf Nummer sicher ging. Er ging nach Hause, stellte sich im Keller neben seine Zeitmaschine und holte ein Medaillon hervor, daß er in einem Brustbeutel unter seiner Kleidung trug. Er drückte auf de Knopf in der Mitte. Im nächsten Moment befand er sich wieder in seiner Zeitmaschine. Er öffnete die Tür und stapfte nach oben ins Freie. Ein Blick auf dir digitale Anzeige am Busbahnhof machte deutlich, daß wieder Montag war. Es hatte alles wie am Schnürchen geklappt! Morgen würde er dann weiter in die Vergangenheit reisen, aber jetzt war erst mal Schlafenszeit. Er hatte heute viel erlebt und sehnte sich nach seinem Bett.
Am
nächsten Tag konnte er bei der Arbeit den Feierabend kaum abwarten.
Punkt 17 Uhr stand er auf, packte seinen Aktenkoffer und ging. Er
hatte eine Melodie auf den Lippen, die er fröhlich summte, als er
nach Hause kam. Sofort ging er in den Keller, legte seine Aktentasche
auf die Arbeitsplatte seiner Werkstatt und begab sich in seine
Zeitmaschine. Er vergewisserte sich, daß er das Medaillon hatte,
versteckte den Brustbeutel unter seiner Kleidung, verriegelte die Tür
und gab den 17. Februar 1759 als Ziel ein. Er bestätigte die
Eingabe, und im nächsten Moment stand er am Waldrand und sah in der
Ferne die Kirche von Zeuglitz. Joachim Schüttler hatte lange über
da perfekte Datum nachgedacht, und nach einer Internetrecherche hatte
er eine Reihe von Tagen ausgewählt, an denen es zu keinen
bedeutenden Ereignissen gekommen war und die auch nicht in der
zeitlichen Nähe solcher Ereignisse lagen. Dabei hatte er sich auf
die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts konzentriert, allerdings ohne
Grund, denn er interessierte sich nicht besonders für eine spezielle
Epoche. Diese Zeit schien ihm aber lange genug her zu sein, um
tatsächlich einen signifikanten Unterschied zum heutigen Zeuglitz
festzustellen, aber noch nicht zu lange her, daß er die Leute
überhaupt nicht mehr verstehen würde. Vorsichtig ging er Richtung
Stadt. Seine Kleidung war zwar unauffällig, aber doch klar
fremdartig für den Modegeschmack des 18. Jahrhunderts. Er trug ein
dunkelgraues, kariertes Hemd und darüber einen hellgrauen Pullunder,
dazu eine beigefarbene Cordhose. Die grauen Haare hatte er zu einem
Seitenscheitel gekämmt. Über seine Außenwirkung hatte sich Herr
Schüttler keine Gedanken gemacht, was ihm jetzt bewußt wurde.
Während er noch darüber nachdachte, wie er erklären sollte, warum
er so anders als alle anderen war, wurde er von zwei Wachposten
bemerkt, die am Stadttor standen. Joachim mußte sich nun
schnellstens etwas einfallen lassen. Unbehagen stieg in ihm auf, da
er noch nie in einer vergleichbaren Situation gewesen war, und er
spielte schon mit dem Gedanken, sich zwar nicht unauffällig, aber
doch für sein Umfeld unerklärlich in die Gegenwart zurück zu
katapultieren, aber dann faßte ein Gefühl in ihm Fuß, das er bis
dato auch noch nicht gekannt hatte, nämlich Wagemut. Entschlossen
ging er auf das Tor zu. „Hee da, haltet ein! Wohin des Weges?“,
fragte ihn der ältere der beiden.
„Ich
möchte in die Stadt!“, entgegnete Joachim Schüttler leidlich
selbstsicher.
„So
so“, wandte der zweite ein. Der erste hob mißtrauisch eine
Augenbraue: „Merkwürdige Gewänder tragt ihr da! Ihr seid wohl
nicht von hier?“
Mit
Gegenfragen hatte Schüttler nicht gerechnet. „Äh … Das ist
wahr! Ich komme von weit her, aus einem anderen Land!“ Ihm wurde
fast schlecht vor Aufregung, der Schweiß stieg ihm ins Gesicht.
„Aus
einem anderen Land, Fremder? In welchem Land gibt es solch
merkwürdige Lumpen, wie ihr sie tragt?“
Joachim
Schüttler beschloß, alles auf eine Karte zu setzen: „Ich bin ein
Gesandter aus einer anderen Zeit! Ich komme aus der Zukunft!“
Die
Wachleute sahen sich an, dann begannen sie zu lachen. Schließlich
wurden sie sehr ernst und wandten sich an den Fremdling. „Hört,
Fremder, mit uns ist nicht zu spaßen. Ihr seid ein Betrüger!
Bestehlen wollt ihr uns, den braven Bürgern wollt ihr einen Bären
aufbinden! Ergreift den Haderlumpen!“ Plötzlich kamen sechs
bewaffnete Soldaten aus dem Torhaus und liefen auf ihn zu. Joachim
Schüttler versuchte, sein Medaillon zu ergreifen, was aber die
Irritation auf Seiten der Soldaten steigerte. Zwei zogen das Schwert,
was ihn veranlaßte, von seinem Vorhaben abzusehen.
Kurze
Zeit später fand er sich in einem Kerker wieder, der denen aus
Erzählungen in nichts nachstand. Es gab keine Hygienevorschriften.
Es roch sehr penetrant nach Urin. Auf einem Tisch stand eine Schüssel
mit einer leicht grau gefärbten Flüssigkeit. Schüttler hatte
Angst, davon zu probieren.
Mit
der Zeit wurde es ihm bange. Wie sollte es jetzt weitergehen? Was
sollte er seinen Peinigern erzählen? Sein Medaillon war bei der
Festnahme beschlagnahmt worden, glücklicherweise hatte niemand den
geheimen Zeitreise-Mechanismus entdeckt.
Kommentare
hast du IMMER noch Bauchschmerzen? Geh mal zum Arzt, echt!
schön, daß du dich für Rönch einsetzt! Dennoch muß ich dich bitten, Morddrohungen privat zu übermitteln. DER KREM versteht sich als online-Magazin, nicht als online-Mord-Magazin. Bitte hab Verständnis dafür, ich sitze als stellvertretender Chefred. auch ein bisschen "zwischen den Stühlen", wenn du verstehst.
Die Redaktion DERKREM
PS: Hör auf, meine Freundin zu bedrohen, sonst gehe ich zur Polizei!
wir, Klaus & Klaus, verwarnen Sie wegen Ähnlichkeit Ihres (offensichtlich unechten) Namens mit dem Namen unseres Ensembles!
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Mit freundlichen Grüßen
Carl-Otto Zeiß
Zeiß Krone Sözer Rechtsanwälte
i.V. des Mandanten Klaus & Klaus Musikunterhaltungs GmbH
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