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Posts

Die Mär vom Steuer-Mann (6/6)

Der König tobte vor Wut, mußte sich aber den Gegebenheiten stellen. Sie fanden sich allesamt in der Zelle wieder, in der Joachim schon einmal allein gesessen hatte. Niedergeschlagen erwarteten Sie ihre Hinrichtung. Eines Tages kam eine Wache an ihre Zelle. „Hee, Fremdling aus der Zukunft! Steh auf!“ Joachim stand auf. „Hat Hieronymus von Dessau repariert. Er richtet tröstliche Grüße aus.“ „Wer ist denn Hieronymus von Dessau? Ach, „der Weise“, ich verstehe! Dankt ihm sehr, werter Wärter!“ Die Wache zog ab. In dem Moment begann Viktoria Luise Gustebine Adolfine, die jedoch im Zellenjargon nur „Vicky“ genannt wurde, jämmerlich zu weinen. „Gräm dich nicht, Herzblatt, ich habe eine Lösung für unsere mißliche Lage!“ „Du bist wahrlich der weiseste Mensch, den ich je kennengelernt habe. Wie lautet deine Lösung?“ - „Was mir der weise Hieronymus gerade hat bringen lassen, ist der Mechanismus, mit dem meine Zeitmaschine uns in die Gegenwart zurückholt. Ihr müßt mich nur anfassen, während ich i...

Ein gefälschtes Bild kommt allein

Ein Maler, der als Kunstfälscher bekannt geworden war, besuchte eine reiche Frau, mit der ihn eine lange Freundschaft verband, erstmals auf ihrem Anwesen. Nachdem sie ihm den Landsitz gezeigt hatte, sagte er zu ihr: „Monika , stell dir vor, bei dem Rundgang habe ich eines meiner früheren Werke entdeckt. Jedoch, du mußt es mir nachsehen, kann ich unter keinen Umständen verraten, welches Bild es ist.“ Die reiche Frau sah ihn an und zuckte mit den Schultern: „Ich hatte mir sowieso gedacht, daß unter meinen Gemälden eine Fälschung ist. Weißt du, ich will es gar nicht wissen. Danke, daß du mich besucht hast. Ich geleite dich noch zur Tür.“

Das Der KREMagazin – März-Ausgabe: Afrika in Not

Vor knapp vier Jahren reiste Alexander Radokeit für den Verein „Ärzte verbessern die Welt“ nach Afrika. Es war ein schwerer Schritt für ihn, wie er heute betont. Hätte er damals gewusst, wie sich seine Reise entwickeln würde, wäre er nach eigener Aussage nie weggegangen. Er sollte nach Afrika gehen, um komplizierte Operationen durchzuführen. Er sollte mit seinem so wertvollen Wissen über Virologie vor Ort forschen, er sollte zukünftige Epidemien verhindern. Im September 2011 hatte er sich entschlossen und machte sich bereit für einen mehrjährigen Aufenthalt im fernen Süden. Dass seine Arbeit schon nach fünf Monaten enden sollte, hatte niemand geahnt.

Zwei Jahre DER KREM

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kinder! Es ist mir – davon bin ich überzeugt – eine Ehre, heute hier an meinem Computer zu sitzen und Ihnen diese Rede zu schreiben. Als technikaffiner Akademiker mit Do-it-yourself-Mentalität stehe ich dem Internet offen gegenüber. Mehr noch: Als Mensch ohne Migrationshintergrund bin ich (auch fachlich) interessiert, wie Informationsströme Grenzen überwinden und dabei soziale Prozesse auslösen. Damit nicht genug: Als besorgter Bürger mache ich mir Sorgen um unsere Sicherheit. Praktisch: Als gelernter Hubschrauberpilot kann ich Hubschrauber fliegen. Heute aber spreche ich zu Ihnen als der Techniksoziologe, der sich mit Leib und Seele der Techniksoziologie verschrieben hat. Gestatten, mein Name ist Kiter Verbel.

Physik

„Man Moritz, erzähl' doch nicht immer so einen Unsinn! Als ob du mit 'ner normalen Spielplatz-Schaukel einen Überschlag gemacht hättest. Das ist so kraß unrealistisch.“ „Wetten, daß doch...“ „Niemals … never-ever … kein Mensch hat das jemals geschafft, das geht wegen der Physik einfach nicht.“ „Warum bist du da so kraß sicher, Fridolin? „Weil man von alleine gar nicht so viel Schwung bekommen kann, daß man das schafft. Petrick hat auch mal erzählt, daß ein Freund von seinem großen Bruder das geschafft hat – angeblich – aber er hat natürlich keine Beweise. Weil das nämlich nicht geht.“

Ich schenk' dir einen Stern

„Frohe Weihnachten, Sübille!“ „Frohe Weihnachten, Markus!“ Markus und Sübille lagen sich in den Armen. Sie hatten gerade beschert. Sübille hatte von Markus eine wertvolle Nähmaschine aus dem Familien-Fundus bekommen. Sie war darüber augenscheinlich erfreut gewesen. Natürlich wußte Markus, daß Sübille was am Nähen lag, sonst hätte er ihr dieses Familienerbstück mit hohem ideellen Wert nicht geschenkt. Markus konnte man als das bezeichnen, was manche einen „perfekten Schenker“ nennen würden. Das war an der oft positiv-überschwenglichen Reaktion der Beschenkten ablesbar. Was Sübille anging, lagen die Dinge nicht anders. Sie war sehr empathisch und konnte den Menschen die Wünsche von den Augen ablesen. Sie hatte Markus einen Stern geschenkt. „Er heißt Markus987, wegen deiner Lieblingszahl 987!“