Direkt zum Hauptbereich

Wie geht Qualitätsjournalismus? #4: Politik

„Politik fängt im Kopf an.“ Diese schlichte Wahrheit offenbart mehr, als uns lieb ist. Als Yassir Arafat im Juni 1972 vor der Hizb'Allah (Anm. d. Red.: Hisbolla) vom bedingungslosen Bilateralverzicht sprach, wurde seine menschliche Größe und politische Klasse mehr als deutlich. Man kann die politischen Tugenden nicht an einer Hand abzählen (es sind sieben). Man benötigt zwei Hände.
Menschlichkeit ist wohl die größte Zier. Sie unterscheidet den Menschen vom Tier. Dieses kann wegen seiner Klauen keine Rede zu Papier bringen. Auch Pflanzen können nicht schreiben. Hier setzt die zweite Tugend, Verstand, an. Zwar sind hier durchaus einige Tiere wieder im Spiel (Rabe? Giraffe? Gar der Wurm?), aber sie sind eben keine Menschen. Verstand bedeutete darüber hinaus in früheren Zeiten die Unterordnung. Diese hatte durchaus ihre Berechtigung. Heute ist an die Stelle der Unterordnung der Verzicht getreten. Verzichten bedeutet, statt der großen Schublade die kleine zu nehmen (und zu befüllen). Verzicht wird häufig mit Systematik verwechselt, die jedoch eine eigenständige und vielleicht die wichtigste Tugend verkörpert. Systematisch handelt, wer in Schubladen denkt – man sieht, die Tugenden bedingen einander. Die vielleicht wichtigste Tugend stellt Kompromisslosigkeit dar – nur so können Ergebnisse erzielt, umgesetzt und durch Handlungen ausgeführt werden. Denn wenn Politik im Kopf anfängt, endet sie in den Händen. Daher ist die letzte Tugend die Kraft, vielleicht ergänzt durch die ebenfalls wichtige Bewegung, die nur eine sogenannte Halbtugend darstellt. Kraft meint, politisch nicht gewollte Geschehnisse zu verhindern – hier sprechen wir von subtraktiver Politik.

Mit dieser Essenz des politischen Betriebs lasse ich sie allein. Politik ist die Summe aller Faktoren, was in der Mathematik auf wenig Gegenliebe stößt. Oder, um es mit den Germanisten zu sagen: Wenn Politik der Hauptsatz ist, ist der Politiker der Autor des Hauptsatzes.


Gerd von Rehlenhoff, 57, Bachelor of Arts der Politikwissenschaft, Geschichtswissenschaft und Soziologie, Studium im zweiten Bildungsweg an der SorBonn (Rheinland) und der TH Pirmasens; Stipendien der JVA Stammheim und dem BBZ Griebenow (Mark); Tätigkeiten: 1979 bis 1979 Fraktionsvorsitzender (parteilos), 1979 bis 1979 Makler Rehlenhoff Consulting Inc. Db, 1979 bis 1980 Vorsitz, 1980 bis 2013 Springer-Verlag: Zustellung → Redakteur → Freigeist → Zustellung, ab 2013 DER KREM; ehrenamtliche Tätigkeiten: 1970 bis 1971 Seminar „Der Weg zum Ziel“; Haftstrafen: 1973 bis 1975 JVA Stammheim (schwere Körperverletzung, Verleitung zur Falschaussage), 1976 bis 1992 JVA Berlin-Moabit (Nötigung von Verfassungsorganen, Diebstahl und Unterschlagung in 65 Fällen, versuchter Menschenraub, Personenstandsfälschung, Doppelehe, Störung der Totenruhe, Missbrauch des Asylrechts, Beschimpfung von Religionsgesellschaften), 2006 bis 2009 JVA Münster (Tötung auf Verlangen in 7 Fällen, weitere Informationen: „Der Kopfkissen-Mann“, BGHst 44, 93, 162), 
2013: Untersuchungshaft

Kommentare

Anonym hat gesagt…
Oh Man xD Soe einer arbeitet für Euch als Politikredakteur? Ich meine, kuckt euch doch mal sein Vorstraphenregister an. Bisserl viel oder xD? Aber Bild hat das wohl auch nix ausgemacht - naja, wundert auch nicht weiter xD
Anonym hat gesagt…
Echt mal, so einer kann Redakteur werden und das Volk subventioniert es auch noch. Da kann man nur noch auswandern. Armes Deutschland!
Christoph Teusche hat gesagt…
Sehr geehrter Schmäher, inwiefern wird unser geschätzter Herr Rehlenhoff vom "Volk" subventioniert? Im übrigen: Herr Rehlenhoff ist unschuldig, das sind alles zu Unrecht erhobene Vorwürfe! Ich hoffe, daß mit dem Auszug aus seinen Vorstrafen kein falscher Eindruck entsteht.
Anonym hat gesagt…
Na ist doch klar: Wer bezahlte denn Herrn Rehlenhoffs Gefängnisaufenthalt? Der arme Steuermichel natürlich. Wenn es nach mir ginge würde so einer ein paar Jahre Zwangsarbeit leisten, um seine Schuld an der "Gesellschaft" wieder gut zu machen.
Christoph Teusche hat gesagt…
Lustig, daß Sie das sagen. Herr Rehlenhoff bezeichnet die Tätigkeit hier bei uns gern als "Zwangsarbeit", natürlich nur aus Spaß. Übrigens möchte ich Ihnen nicht zu nahe treten, aber zahlen Sie überhaupt Steuern?
Anonym hat gesagt…
Das ist ja der Gipfel, das Sie mich das fragen! Warum kann der feine Herr Rehlenhoff eigentlich nicht selber antworten, sondern schickt den Cheffe vor?
Christoph Teusche hat gesagt…
Nun, Herr Rehlenhoff befindet sich im offenen Vollzug. Er hat in der JVA leider kein Internet. Aber morgen ist er wieder für Sie da.
Rüdiger Fahrenschon hat gesagt…
Lieber Christoph,

das stimmt so leider nicht mehr. Gerd hat mich eben anrufen können, er wurde vom OLG Kassel wegen Körperverletzung mit Todesfolge in Tatmehrheit mit Brandstiftung zu 12 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Er klang aber ziemlich erleichtert am Telefon. Er hat wohl mit mindestens 15 Jahren gerechnet.
Gerd von Rehlenhoff hat gesagt…
Lieber Christoph, lieber Rüdiger,

ich habe jetzt vorerst das letzte Mal die Möglichkeit, ins Internet zu gehen. Heute Morgen war ja die Urteilsverkündung, und, naja, 12 Jahre...Ich komme schon morgen um fünf Uhr nach Wittmund, denn dort ist eine Außenstelle der JVA Bremen. Dort werde ich anfangs in Isolationshaft, später unter Umständen, wenn ich nicht wieder straffällig werde, in normaler Einzelhaft untergebracht. Das heißt, dass ich in Zukunft etwas weniger Für den KREM arbeiten werde.
Bis morgen könnt ihr mich noch unter folgender Nummer erreichen: 0561/229421

Ich hoffe, ich werde von euch hören
Rüdiger Fahrenschon hat gesagt…
Du wirst das wohl nicht mehr lesen können, Gerd, aber ich hatte wirklich keine Zeit mehr, mich bei dir zu melden. Du weißt ja, was ich alles um die Ohren habe... :-)

Christoph, hast du ihn noch angerufen?

Beliebte Posts aus diesem Blog

Der Herr des Rings

Es war einmal ein Land, das war nicht von dieser Welt. Es lag im Gestern, hinter dem Schleier oder, sagen wir, zwischen Donnerstag und Freitag. Die Wesen in diesem Land waren keine Menschen, aber doch menschenähnlich, jedoch mit einer körperlichen Abweichung, in etwa von der Art wie zwei Widderhörner auf der Stirn. In diesem Land lebte auch Theuro. Theuro hatte keine Widderhörner. Seine Eltern machten sich Sorgen um ihn. Nicht nur, daß er anders aussah als die anderen, er lebte auch in einer anderen Welt – im übertragenen Sinne diesmal. Theuro gab nichts auf die zahlreichen Konventionen, er konnte nichts und niemanden ernstnehmen. „Junge, dir wird großes Unheil widerfahren“, das waren die Worte der Mutter, wenn er mal wieder die ungeschriebenen Regeln des Zusammenlebens gebrochen hatte. „Mir schwant Übles“, pflichtete ihr dann der Vater bei. Eines Tages ging Theuro sein Einhorn ausführen, da traf er am Wegesrand eine Fee. Feen waren nichts Ungewöhnliches in dem Land, in dem Theuro

Zwei Jahre DER KREM

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kinder! Es ist mir – davon bin ich überzeugt – eine Ehre, heute hier an meinem Computer zu sitzen und Ihnen diese Rede zu schreiben. Als technikaffiner Akademiker mit Do-it-yourself-Mentalität stehe ich dem Internet offen gegenüber. Mehr noch: Als Mensch ohne Migrationshintergrund bin ich (auch fachlich) interessiert, wie Informationsströme Grenzen überwinden und dabei soziale Prozesse auslösen. Damit nicht genug: Als besorgter Bürger mache ich mir Sorgen um unsere Sicherheit. Praktisch: Als gelernter Hubschrauberpilot kann ich Hubschrauber fliegen. Heute aber spreche ich zu Ihnen als der Techniksoziologe, der sich mit Leib und Seele der Techniksoziologie verschrieben hat. Gestatten, mein Name ist Kiter Verbel.

Die Gitarre

Am 17.02.2011 ging Walther Benarsky in Sölden zu dem Gitarrenbauer Franz Merten. Benarsky betrat den Laden, schaute sich ein wenig um, freute sich und schritt sodann zum Verkaufstresen: „Guten Tag, mein Name ist Benarsky, wir hatten telefoniert.“ Darauf der Gitarrenbauer: „Benarsky, Benarsky, genau, Benarsky! Tut mir leid, ich war gedanklich noch woanders. Genau, ich hole gleich mal ihre Gitarre, sie ist tatsächlich erst gestern Abend fertig geworden. Aber schön ist sie.“ Sodann verschwand er in einen kleinen Hinterraum. Er pfiff fröhlich die Melodie des Horst-Wessel-Liedes.