Liebe Leser*/-Innen und Leser,
zwei Vertreter des KREM-Journalismus
sind letzte Woche viel zu früh verstorben.
Ulf Weutzig kam zu uns als
Quereinsteiger, nachdem er erfolglos als Museumswärter
gejobbt hatte. Seit dieser Zeit war er leider gehbehindert,
was sich später noch rächen sollte. Weutzig war Ressortleiter
Wissen und „seit dieser Gender-Sache“ (Weutzig) auch
Frauenbeauftragter. Der Familienvater lebte bescheiden unweit des
Redaktionswaldes. Seine beiden Kinder – handzahme Wölfe, deren
Eltern gestorben waren und die er wie sein eigen Fleisch und Blut
behandelte – werden sich jetzt allein herumschlagen müssen.
Achim Remlinger arbeitete im
Sport-Ressort. Er hat um seine Arbeit nie großes Gewese gemacht, nie
Texte veröffentlicht. Auch über sein Privatleben ist uns wenig
bekannt. Er galt in der Redaktion stets als sehr, sehr ruhiger
Kollege. Wenn ein Mitarbeiter den Wunsch hegte, eines der begehrten
Einzelbüros zu beziehen, dann lautete der Nachsatz immer „oder mit
Achim in ein Büro, das kommt aufs selbe raus“. Auch Achims
Kaktussammlung wird nun ohne ihn auskommen müssen.
Ulf und Achim arbeiteten an ihrer
ersten großen Reportage über Bernhardiner-Zwangsarbeit im Skisport,
einem Beitrag für KREMolino. Dabei gerieten sie mit einem
Hubschrauber unter eine Lawine – laut IATA der bislang einzige
dokumentierte Unfall dieser Art, da Hubschrauber „normalerweise
einfach über Lawinen hinwegfliegen“. Aber die beiden waren einer
große Sache auf der Spur, aus falsch verstandenem Ehrgeiz begaben
sie sich in unnötige Gefahr.
Zum Glück überlebten sie den Unfall
schwerverletzt. Aus Dankbarkeit traten die beiden in eine Sekte ein
und bestanden fortan darauf, daß am Ende ihres Namens im Impressum
ein Kreuz angeführt wird. Alle Einwendungen der Chefredakteure, daß
so nur die verstorbenen Kollegen gekennzeichnet würden, fruchteten
nicht, sie bestanden darauf.
Kaum rekonvalesziert, waren die beiden
schon wieder einer neuen Story auf der Spur. Als Ersatz für die
Bernhardiner-Geschichte besuchten sie den Guinnes-Weltrekordversuch
"die größte Bananenschale der Welt". Bei der Präsentation
dann das große Unglück: Ulf wurde sein altes Beinleiden zum
Verhängnis. Er rutschte auf der Bananenschale aus und riß Achim mit
sich; beide stürzten unglücklich auf den umliegenden Betonboden.
Ihre Namen zieren nun zwei Kreuze. Das
mag makaber wirken, entspricht aber ausdrücklich ihrem Willen. Dies
teilte uns der Anwalt der Sekte, der sie angehörten, mit.
Ulf und Achim, wir werden euch
vermissen!
Die Stelle des Ressortleiters Wissen
wird ab sofort Friedemann Vagenicht übernehmen. Gemäß Ulfs Wunsch,
den Posten des Frauenbeauftragten „auf keinen Fall einer Frau [zu]
überlassen“, wird Dr. Fabian Mieroth hier die Nachfolge antreten.
Achims Stelle bleibt unbesetzt; ganz wörtlich. Sein Bürostuhl wird
in Zukunft leer bleiben, damit sein Zimmergenosse Christoph Kinzel
weiterhin ein Einzelbüro hat – diesen Wunsch hat Christoph über
den Personalrat noch an Achims Todestag an uns herangetragen.
Christoph Teusche
Kommentare
Ansonsten viel Kraft den Hinterbliebenen. Wenn das jedoch wirklich fake ist, dann will ich nur meinen Hund Massimo grüßen.
Ich war es, die seine Asche zum KREMatorium bringen musste. Also bitte hören sie alle auf, die Echtheit des Artikels zu bezweifeln.
ich habe heute Morgen in alle Frühe zwei funktionstüchtige Schreibmaschinen auf Ulfs und Achims Gräber gestellt.Unter die Schreibmaschinen habe ich Anti-Rutsch-Matten geklebt, als Symbol.
Ich habe so viele positive Erinnerungen an diese beiden Quatschköpfe, die sie ihr Leben lang waren. Achim war der wahrscheinlich lauteste Mitarbeiter bei uns in der Redaktion. Keinen Witz, keine Pointe hat er ausgelassen. Alles hat er kommentiert. Manchmal war es nervig, aber war halt unser Achim. Unser Quatschkopf Achim.
Und Ulf, Holzbein Ulf, wie wir immer im Spaß gesagt haben. Ulf war der wahrscheinlich lauteste Mitarbeiter bei uns in der Redaktion. Keinen Witz, keine Pointe hat er ausgelassen. Alles hat er kommentiert. Manchmal war es nervig, aber war halt unser Ulf. Unser Quatschkopf Ulf.
Ihr zwei, ich werde euch vermissen.
Beste Grüße und ein erholsames Wochenende wünsche ich!
Ja ... genau, ich habe zwei Füße, mit ... doch doch, es sind genau ZWEI Füße, mit denen ich dort hinlaufen kann. Doch, es sind zwei. Wieso vier? Was meinen sie mit Fuß A, Fuß A', Fuß B und Fuß B'? Ich habe einfach nen linken und nen rechten Fuß. Dohoch! LINKS UND RECHTS EINER! Wie, sie können mir nicht helfen, wenn ich nicht "genug Füße" habe? Ihr ernst? Ich habe, wie es normal ist, zwei Füße. Schauen sie mal nach unten, sie haben auch zwei Füße. Was? Wie, sie haben vier Füße? Das sind ihre Hände, nicht ein "zweites Paar Füße". Die hängen in der Luft, darauf laufen sie nicht. Wie bitte? Ich soll mich nach ihnen richten und meine Hände "Zweites Paar Füße" nennen? Wissen sie was, sie haben ja nicht mehr alle Tassen im Schrank. Ich finde selbst aus ihrem "Redaktionswald" heraus. Tschüs.
Hochachtungsvoll
Bernd Pullermann
@Christoph Teusche: Welche Norm meinen Sie? Ich kann auch einfach behaupten: Laut Namensgesetz darf man nicht Christoph Teusche heißen. Also bitte etwas konkreter argumentieren, dann kann man Sie auch für voll nehmen. Ihr Kollege Rüdiger Fahrenschon, der argumentiert immer sehr gut und nachvollziehbar. Orientieren Sie sich mal an dem. Besser Ist's!
@Pullermann: Alles gut bei Ihnen?
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