„Bertolt, da ist was!“ sagte
Heidemarie zu ihrem Gatten verunsichert. „Da ist wirklich was, geh
mal bitte schnell nachgucken. Ich selbst kann nicht nachgucken, aber
du, schau mal bitte was da auf dem Dach ist. Ich glaub das ist gar
nicht gut.“ Bertolt, der ein wenig genervt war, er trank gerade ein
Glas Wasser und sonnte sich, stand also also auf, ging zur Hauswand
und schaute hoch. „Ach Heidemarie, da ist nichts, wirklich. Was
soll denn da sein?“ „Doch doch doch, da ist was, geh, hol die
Leiter und dann steig rauf und schau nach“, rief Heidemarie
inzwischen sehr nervös.
Bertolt wirkte gelassen, als er die
Leiter holte. Er lehnte sie vorsichtig an die Hauswand und fuhr hoch.
Als er auf dem Dach stand, erblickte er es. „Da ist ja tatsächlich
etwas, Heidemariechen, da ist was!“
„Naja Bertolt, habe ich doch gesagt“, erwiderte Heidemarie selbstgefällig.
„Naja Bertolt, habe ich doch gesagt“, erwiderte Heidemarie selbstgefällig.
Auf Bertolts Rückweg, ca. 4 m über dem
Boden, kippte die Leiter von der Hauswand und er fiel herunter.
Er landete, mit dem Kopf voran, auf dem Rasen, in dem er stecken
bleiben sollte. Die Leiter stand auf seinen in den Himmel ragenden
Füßen. Heidemarie verlor die Fassung: „Oh nein, das ist ja
entsetzlich, jetzt steckt mein Mann, Bertolt, tatsächlich mit dem
Kopf im Boden und seine Füße zeigen in den Himmel. Was dem ganzen
aber noch die Krone aufsetzt, ist, dass auf seinen Füßen die Leiter
steht. Oh nein.“
Nachdem Heidemarie, die inzwischen
wieder ins Haus gegangen war, um mit ihrer Tochter, die nach dem
Unglück gekommen ist, ohne jedoch etwas davon mitbekommen zu haben, Mittag zu essen, erkundigte sich diese nach
ihrem Vater: „Mama, wo ist denn Papa?“ Heidemarie war das alles
sichtlich unangenehm. Sie druckste ein Weilchen herum, bis sie die
wahre Geschichte erzählte: „...und das ist die tatsächlich wahre
Geschichte!“ Melanie war kreidebleich: „Nein, sag blos, jetzt
steckt mein Papa also mit seinem Kopf in eurem Garten, die Leiter
steht auf seinen in den Himmel ragenden Füßen und das alles nur,
weil auf dem Dach etwas war?“ „Ja Melanie, so ist es!“, sagte
Heidemarie. „Ja was macht man denn da? Wir brauchen einen
Rettungsmann oder so etwas in der Art. Vielleicht auch einen
Dienstmann oder doch einen“, jetzt fing Melanie an zu lachen,
„einen Messermann!“ „Wieso Messermann?“ fragte Heidemarie
irritiert. „Melanie musste noch immer lachen, als sie antwortete:
„Damit, haha, wir dem Papa (Bertolt), hahaha, den Körper vom Kopf
schneiden können, hahahahhaha. Anders bekommen wir den wohl nicht
mehr vom Boden weg! Gut, der Kopf bleibt dann wohl im Boden“, und
jetzt fing sie an, vor lachen zu keuchen, „aber vielleicht wächst ja
dann etwas aus dem Halsrumpf heraus, Sonnen hahaha blumen vielleicht?!“
Heidemarie schien von dem Gedanken
sichtlich belustigt. „Bert wird dann zu Sonnenblumenbert“,
sagte Heidemarie grinsend, „Ich werde ihn dann nur noch so nennen. Wenn
er dann mal in der Sonne liegt, du weißt ja, dass er das nicht
verträgt, dann werde ich ihm zurufen: Komm aus der Sonne,
Sonnenblumenbert! Hahahahaha, diese Dopplung des Wortes Sonne ist
sooo lustig, ich kann nicht mehr hahahaha. Sonne, Sonnenblumenbert
hahahaha.“ Auch Melanie fand die Idee äußerst witzig und rollte
sich am Boden vor lachen. Sie bekam kaum noch Luft. „Mama, ich kann
nicht mehr! Diese Dopplung, die du eben gesagt hast: „Sonne,
Sonnenblumenbert“, ist extrem lustig!“
Auf einmal schellte es an der Tür.
„Wer kann denn das sein?“ fragte die noch immer kichernde, aber
wieder sitzende Melanie. „Ja, das wird wohl Herr Jelischek sein, der wollte heute Nachmittag auch noch vorbeischauen“,
entgegnete Heidemarie. Ein emotionsloses: „Ahja, der...“, mehr
wollte Melanie darauf nicht entfahren.
Kommentare
ich muss sagen, daß mich die Kurzgeschichten, die hier in regelmäßigen Abständen veröffentlicht werden, regelrecht erfrischen! Ungeahnte Wendungen, ausbleibende Pointen (im positiven Sinne) und sehr interessante Erzählperspektiven. Leider werden bei diesen "Goldstücken" die Autoren nicht benannt, bei dem ganzen anderen Murks schon. Änderung in Sicht?
Es grüßt ein erfreuter Leder
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Die Redaktion DER KREM
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*Stimmt wirklich!
weiter so jungs, ihr seit auf dem richtigen weg!
ein treuer leser
Wir freuen uns über jede Rückmeldung, doch solche wie Ihre sind kleine "Leckerlis" für uns.
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